Gesamtschule Emmerich
Stellungnahme zu dem Artikel „Mini-Oberstufe: Wie lange geht das gut?“ in der Rheinischen Post vom 9.4. und zu dem Kommentar „In Emmerich endet der rot-grüne Gleichheitstraum“ vom 10.4.2020
Sehr geehrter Herr Hagemann,
mit großer Verärgerung haben wir den zitierten Artikel und den Kommentar zur Kenntnis genommen.
Dass es in Emmerich Menschen und politische Bewegungen gibt, die der noch nicht aufgewachsenen Gesamtschule das „AUS“ prophezeien und auch wünschen, wissen wir.
Die Diskussionen sind im Vorfeld der Errichtung der Gesamtschule ausgiebig geführt worden. Der Elternwillen ist nach Recht und Gesetz ermittelt und mit dem Errichtungsbeschluss zur Gesamtschule umgesetzt worden. Die Diskussion ist deshalb zunächst abgeschlossen.
Ärgerlich ist, dass Sie nach „Emmericher Manier“ das Projekt Gesamtschule kaputtreden und kaputtschreiben und wieder die Realschulfreunde in den Fokus stellen. Ein neues Projekt in Emmerich? keine Chance!
Diese Schule – und eine Schule ist die Summe der Schüler*innen, Lehrer*innen, der anderen Fachkräfte, der Elternschaft – hat die Chance verdient, mit einem überzeugenden pädagogischen Konzept in einer angemessenen Lernumgebung, zu wachsen und zu überzeugen. Das geht unter stabilen Bedingungen, mit viel Motivation und Engagement und – ja, das ist so, wenn man was Neues anfängt – auch mit der Energie und dem Optimismus Herausforderungen auf dem Weg zu bestehen.
Die Verkündigungen aus der CDU zur Gesamtschule sind nichts mehr als ein Wahlkampf auf Kosten junger Menschen. Die Zeiten eines dreigliedrigen Schulsystems sind aufgrund der sozio-demografischen Fakten der Emmericher Bevölkerung überholt und deshalb nur rückwärtsgewandte Schulpolitik.
Die Attraktivität der Stadt Emmerich steigt durch zwei funktionierende Schultypen mit sehr guter Ausstattung und optimalen räumlichen Ressourcen, die auch noch städtebaulich den Kernbereich der Innenstadt aufwerten.
Eine gute, gerechte und individuelle Bildung (auch für alle inklusiv zu beschulenden Kinder) ist eine gewaltige Aufgabe, die von allen an Schule Beteiligten täglich geleistet werden muss. Da ist Ihre Berichterstattung überhaupt nicht hilfreich, sondern schafft zusätzliche Verunsicherung und Sorgen, von denen wir in der jetzigen Zeit bei weitem genug haben.
Und eins ist sicher: „der rot-grüne Gleichheitstraum“, der eine gute und gerechte Bildung für alle Kinder bedeutet, endet nicht. Denn dafür stehen wir.
Emmerich,11.04.2020
Andrea Schaffeld.
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