Nur wer sich bewegt kann etwas erreichen

Gemeinsam gegen die Betuwe-Linie wollen deutsche und niederländische Bürger in einem Aktionsbündnis vorgehen. Das soll am 28. August offiziell besiegelt werden. | Foto: Privat
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Emmerich. „Wenn man etwas lauter wird und sich bewegt, kann man auch etwas erreichen.“ Mit dieser Meinung steht Karl Heinz Jansen sicherlich nicht alleine. Doch in Sachen Betuwe Linie könnte die Unterstützung seitens der Bevölkerung größer sein.

Wahrscheinlich wird sie das auch bald, denn deutsche und niederländische Gegner werden künftig enger in einem grenzüberschreitenden Aktionsbündnis zusammen arbeiten. Am 28. August soll dies offiziell auf dem Eltenseweg auf der deutsch-niederländischen Grenze besiegelt werden.
Die Idee zu diesem Bündnis ist auf der letzten Sitzung der IG Biss in Vrasselt von Paul Freriks, Gemeinderatsmitglied in Zevenaar angeregt worden. Freriks selbst kämpft auf niederländischer Seite seit 1990 gegen die Betuwe-Linie. „Viele Bürger haben den Glauben verloren, dass die Behörden eine Möglichkeit haben, etwas zu ändern“, erklärte er. „Die Behörden hören zwar etwas, aber sie tun nichts. Die Euregio schaut nur was gut ist für die Euregio, aber nicht nach dem, was die Bürger wollen.“
„Früher hat jeder für sich gekämpft, jetzt wollen wir enger zusammen rücken. Bei unseren Bestrebungen wollen wir den Bürgern die Möglichkeit näher bringen, die Binnenschifffahrt mehr mit ins Boot zu nehmen, den die Wasserstraße Rhein gibt es bereits, da braucht man nichts Neues zu bauen“, so Karl-Heinz Jansen von der IG Biss. Von Arnheim bis Oberhausen sei man eine Region und daher will man am 28. August eine gemeinsame Resolution unterzeichnen, die man anschließend der Politik übergeben will. „Eines ist klar, der Ausbau der Betuwe wird bei weitem nicht ausreichen, um all die Güter in den nächsten Jahren zu transportieren. Bei der prognostizierten Entwicklung des Rotterdamer Hafens kann das nicht alles über die Schiene gehen“, so die Auffassung des Vorsitzenden der IG Biss.
Dass die Leute den Namen Betuwe nicht mehr hören können, ist den Kooperationspartnern bewusst. „Viele können es nicht mehr hören, aber sie können die Züge hören“, so Freriks. Er kämpft weiter gegen die Betuwe, auch gegen das geplante dritte Gleis, das zwischen Zevenaar und der Grenze angelegt werden soll. „Jetzt stoppt alles in Babberich. Zwischen Elten und Babberich ist nichts geplant. Hier läuft alles auf die beiden Gleise.“ Ein Tatbestand, den Freriks und Jansen nicht nachvollziehen können.
So werden künftig gemeinsame Aktionen geplant. „Die deutschen Bürger müssen dabei selbstbewusster werden und für ihre Rechte einstehen“, gab Karl-Heinz Jansen die Marschroute vor. „Denn nur wer sich bewegt kann auch etwas erreichen.“

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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