Mahnwache gegen die Atomkraftwerke

Weit über 50 Personen hatten sich am Montag zur Mahnwache am Brunnen vor dem Emmericher Rathaus versammelt. Sie alle demonstrierten gegen die Atomkraft in Deutschland. Foto: Jörg Terbrüggen
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Emmerich. Es war eine schallende Ohrfeige für die Atompolitik der Bundesregierung und eine Bestätigung für die Grünen, die vehement für einen Ausstieg sind. Die beiden Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Würtemberg haben gezeigt, dass die Bürger mit sich nicht alles machen lassen.

Und so kamen am Montagabend zahlreiche jüngere und ältere Menschen an den Brunnen vor dem Rathaus in Emmerich, um gegen die Atompolitik mit einer Mahnwache zu demonstrieren. Waren es vor einer Woche gerade einmal knapp 25 Personen, so waren es jetzt weit über 50, die still und friedlich demonstrierten. „Mit einer solchen Resonanz hätte ich nicht gerechnet“, gab Initiatorin Ute Tück zu. „Wir müssen jetzt dran bleiben, dass die Atomkraftwerke abgeschaltet werden und das schneller als geplant“, meinte die AKW-Gegnerin. Und mit dieser Meinung stand sie nicht alleine. „Wir sind schon immer gegen die Atomkraft, heizen zuhause mit Erdwärme und haben eine Photovoltaikanlage auf dem Dach“, so Norbert Wittenhorst, der mit seiner Tochter Claudia und dessen Tochter Vivian gekommen war. Mit dabei war auch Hund Holly, der ein weißes Shirt über seinen Rücken trug auf dem stand: Keine Atomkraft.

Auch Sylvia Evers war mit ihrem Mann Axel und Sohn Alexander gekommen. „Wir sind massiv gegen die Atomkraft. Schließlich haben wir auch eine große Verantwortung unseren Kindern gegenüber. Wir selbst haben eine Solaranlage. Heute wollen wir ein Zeichen setzen. Sohn Alexander trug ein kleines Schild „Atomkraft nein danke“.
Ähnlich denkt auch Andreas van Diedenhoven. Er hatte seine Tochter Lilly auf den Schultern, die ebenfalls das Emblem gegen die Atomkraft in den Händen hielt. „Wir wollen damit zum Ausdruck bringen, dass wir das mit der Atomkraft kritisch sehen.“ Nur gemeinsam könne man etwas erreichen. „Anstoß sind die aktuellen Ereignisse. Deshalb muss das Ganze in absehbarer Zeit auch ein Ende haben.“
Bei der 79-jährigen Hilde Husung werden ganz andere Erinnerungen wach. Sie war vor 35 Jahren dabei, als gegen den Schnellen Brüter in Kalkar und das große Kohlekraftwerk in Emmerich demonstriert wurde. „Ich war bei jeder Demo dabei“, bemerkte sie stolz. „Wir haben damals viel gemacht und mit dem Erfolg gerechnet.“ Letzten Montag war sie auch schon da und auch nächsten Montag will sie wieder kommen. Denn ab jetzt soll die Mahnwache bis auf unbestimmte Zeit jeden Montag von 18 bis 18.30 Uhr am Brunnen stattfinden. „Wir müssen immer am Ball bleiben und ein Zeichen setzen. Sei vorsichtig Angela.“

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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