Kreis steigt als Juniorpartner ein
Emmerich. Zum gleichen Zeitpunkt, als Bundespräsident Christian Wulff seinen Rücktritt verkündete, teilte die Stadtsparkasse Emmerich-Rees mit, dass der Kreis Kleve als Juniorpartner mit einsteigen will. Das tut er mit zehn Millionen Euro.
Im Gegensatz zu früheren Pressekonferenzen war es ein großes Aufgebot, das an der Front des Tisches im Besprechungsraum saß. Mit dabei die beiden Bürgermeister aus Emmerich und Rees, Johannes Diks und Christoph Gerwers, der Vorstands-Vorsitzende der Stadtsparkasse Emmerich-Rees, Horst Balkmann, Kreisdirektor Wolfgang Spreen und der Aufsichtsratsvorsitzende Herbert Ullrich.
Seit eineinhalb Jahren sei man in intensiven Gesprächen mit dem Kreis, so Balkmann. „Das mündete in dem Plan, dass der Kreis Kleve in die Stadtsparkasse investiert und uns damit in die Lage versetzt, verstärkt unsere Aufgaben auf dem Kreditmarkt erfüllen zu können.“
Die Investition in Höhe von zehn Millionen Euro versetze die Stadtsparkasse in die Lage, die wirtschaftliche Entwicklung noch besser auf den Weg zu bringen. Vorab wurden natürlich die beiden Städte Emmerich und Rees gefragt, ob sie diese Summe aufbringen könnten. Bei den angespannten Haushaltslagen beider Städte galt das Nein aber als sicher.
Die Stadt Emmerich als größter Partner hätte 7,2 Millionen, Rees 2,8 Millionen aufbringen müssen. „Wir sind beide nicht in der Lage, eine solche Summe aufzubringen“, bemerkte Emmerichs Bürgermeister Johannes Diks. „Daher sind wir sehr dankbar, dass der Kreis sich bereit erklärt hat, in unsere Sparkasse einzusteigen und unsere Bank mit dieser Maßnahme stärkt.“
Beide Räte hatten diesen Beschluss einstimmig gefasst. Herbert Ullrich: „Der Verwaltungsrat der Stadtsparkasse hatte beiden Trägern empfohlen, diesen Weg zu gehen.“ Doch damit ist das „Geschäft“ noch nicht in trockenen Tüchern. Denn auch der Kreistag muss erst noch über die Investition abstimmen. „Das wird am 22. März geschehen“, erklärte Landrat Wolfgang Spreen.
Er lobte die bisherige Geschäftsentwicklung der Stadtsparkasse Emmerich-Rees und bemerkte, dass das Kreditinstitut gerade bei der Kreditvergabe ein bedeutender Partner sei. Die Beteiligung sei für den Kreis eine gute Vermögensanlage. „Das Geld soll aus der Ausgleichsrücklage finanziert werden. Es kommt somit zu einer Vermögensumschichtung.“
Warum aber ein solcher Schritt? Ist die Stadtsparkasse eventuell nicht liquide genug? „Auch wenn der Kreis nicht als Juniorpartner einsteigen würde, ändere dies nichts. Wir stecken in keiner Kreditklemme. Durch die Investition fällt uns die Förderung des Wirtschaftsraumes nur noch leichter“, so der Vorstands-Vorsitzende. Gerade im Hinblick auf mögliche anstehende Projekte, wie zum Beispiel beim Gelände der ehemaligen Kaserne, sei man so für Investoren eine noch leistungsstärkere Bank.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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