Leiharbeiter
Kein Verständnis für die Position des Landrats
Besorgt zeigt sich die Emmericher SPD-Fraktion über die Vielzahl der aufgetretenen Corona-Fälle bei Leiharbeitern, die in der Rheinstadt leben und in der niederländischen Fleischindustrie arbeiten. „Zuallererst wünschen wir den Betroffenen gute Genesung und hoffen, dass durch die verhängte Quarantäne weitere Ansteckungen verhindert werden können“, so die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Schaffeld. Sie kritisiert den für Gesundheitsschutz zuständigen Landrat scharf: „Es ist ein absolutes Unding, dass der Landrat sich seiner Verantwortung entzieht und die Probleme und Sorgen der Leiharbeiter und der übrigen Bevölkerung ignoriert. Erst nachdem das Landesministerium ihm praktisch die Pistole auf die Brust gesetzt habe, hat er reagiert.“ Hier sei viel zu viel Zeit ungenutzt verstrichen. In anderen Kreisen sei viel schneller gehandelt worden.
Die Emmericher SPD verlangt seit langem, die Unterbringungssituation der Leiharbeitnehmer zu verbessern. Der Stadt seien hierbei jedoch die Hände gebunden. Das kommende Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie sei richtig, würde die Situation in Emmerich jedoch nicht verbessern. „Es müssen aber auch Lösungen für grenzüberschreitende Probleme her“, fordert Schaffeld.
Noch immer würden die Kleinbusse der niederländischen Personaldienstleister mit mehreren Leiharbeitern besetzt zu ihren Arbeitsstätten fahren, hat das Eltener SPD-Ratsmitglied Ludger Gerritschen beobachtet. Auch wenn diese sich darauf berufen könnten, zu einem Haushalt zu gehören, würde der Infektionsschutz grob missachtet.
Kein Verständnis hat Gerritschen für die Haltung von CDU und BGE in dieser Frage: „Dass die CDU eine gemeinschaftliche Lösung zwischen Stadt und Kreis wünscht, kann angesichts der wiederholten Verweigerungshaltung von Landrat Spreen nur als hochgradig naiv bezeichnet werden.“ Anders als die Emmericher CDU-Führung würden andere CDU-Bürgermeister und auch der Praester Ortsvorsteher den Landrat deutlich kritisieren. „Dass für die BGE die Frage der Ausweitung der Flächen für Außengastronomie wichtiger ist und dem vorbildlich handelnden Bürgermeister, der in der Auseinandersetzung mit dem Landrat jede Unterstützung verdient, unterschwellig Täuschung vorwirft, bedarf keines Kommentares“, so Gerritschen.
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