Fünf Jahre in Deutschland, nun bereits Geselle
Junger Mann aus Mali ist jetzt Fensterbauer
„In der Unterkunft war einmal ein Fenster kaputt. Es kam jemand vorbei, der hat es ausgewechselt ohne dass dabei irgendetwas zu Bruch gegangen ist. Ich war begeistert und mir war klar, ich werde Fensterbauer“.
So beschreibt Bourama Dembele die Entstehung eines Wunsches, den er nun in die Tat umgesetzt hat. Nach drei Jahren hat der junge Malier, der erst vor fünf Jahren nach Deutschland geflüchtet ist, seine Ausbildung bei Benning Fensterbau im Emmericher Ortsteil Vrasselt erfolgreich abgeschlossen und hält stolz seinen Gesellenbrief in der Hand. Wie viel Arbeit, Engagement und Zusammenarbeit von vielen unterschiedlichen Beteiligten dahintersteckt, ist nur zu erahnen.
Die Sprache "in Serie" gelernt
So hat der junge Mann, der nie einen Integrationskurs besucht hat, sich unter anderem mithilfe deutscher Serien selbst ausreichende Deutschkenntnisse verschafft, um dem Berufsschulunterricht folgen zu können. Doch auch sein Ausbildungsunternehmen, das zwar wusste, dass es sich auf ein Experiment einlässt, war überrascht über die große Zahl der bürokratischen Schwierigkeiten und Hindernisse auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss.
Die Mühen waren nicht umsonst
„Das hat uns als kleineres Unternehmen Einiges abverlangt“, sagt Regina Amting von Benning Fensterbau, „aber wir freuen uns jetzt umso mehr, dass unsere Mühen nicht umsonst waren und wir nun mit Herrn Dembeles Gesellenbrief dafür belohnt worden sind.“ Für ihren kontinuierlichen Einsatz belohnt fühlen sich außerdem die Mitarbeiter des Berufsbildungszentrum Kreis Kleve (ehemals Theodor-Brauer-Haus), das die Ausbildung von Anfang an begleitet hat. Andrea Schaffeld vom Berufsbildungszentrum hatte den Kontakt zur Fensterbaufirma hergestellt und den jungen Malier begleitet.
Über diese Erfolgsgeschichte „Made in Emmerich“ freut sich zusammen mit allen, die dazu beigetragen haben, auch Vera Artz, Integrationsbeauftragte der Stadt Emmerich: „Das, was hier allen Schwierigkeiten zum Trotz als Gemeinschaftsprojekt gelungen ist, verdient unser aller Respekt.“
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.