Interessanter Besuch in der Kläranlage

Wie das Abwasser gereinigt wird, erfuhren die Besucher beim Tag der offenen Tür in der Biokläranlage in Emmerich. Foto: Ralf Beyer
2Bilder
  • Wie das Abwasser gereinigt wird, erfuhren die Besucher beim Tag der offenen Tür in der Biokläranlage in Emmerich. Foto: Ralf Beyer
  • hochgeladen von Jörg Terbrüggen

Emmerich. Auf das Wetter hat man ja bekanntlich keinen Einfluss. Doch trotz zwischenzeitlichem Regen und Bewölkung machten sich zahlreiche Interessierte am Samstag auf den Weg Richtung Biokläranlage.

Ihre Entscheidung, den Tag der offenen Tür zu nutzen, um sich einmal vor Ort informieren zu lassen, brauchten sie dann auch nicht zu bereuen. Denn es war schon sehr interessant, was bei der fachkundigen Führung so alles erzählt wurde. Für gut 195.000 Einwohner ist diese Biokläranlage ausgerichtet. Natürlich viel zu viel für realistische knapp 30.000 Einwohner. „Aber die chemische Industrie liefert hier sehr viel an, sodass die Anlage bis zu 150.000 ausgelastet ist“, erklärte der Technische Geschäftsführer Mark Antoni.
Teile der Anlage werden zurzeit saniert, ein Prozess, der regelmäßig nötig ist. Sechs Millionen Kubikmeter Wasser werden hier pro Jahr gereinigt. Dabei wird das Wasser zunächst über einen Rechen geführt, der erste grobe Inhaltsstoffe entfernt. Weiter geht es dann in den sogenannten Sandfang, ehe das Wasser in das Vorklärbecken gelangt, in dem sich Teile der Schmutzstoffe absetzen. Nun gelangt es zur biologischen Reinigung in die drei Belebbecken, die jeweils 6.000 Kubikmeter fassen. Dort wird das Wasser von Schmutzstoffen befreit. Der Belebtschlamm kommt in die Nachklärung.
„Das klare Wasser läuft jetzt ab und wird dem Rhein zugeführt“, so Antoni. Der Schlamm hingegen durchläuft weitere 15 bis 20 Tage die Anlage, ehe er dem Faulbehälter zugeführt wird. „Dort wird aus dem Klärschlamm Metan produziert, aus dem wir in unserem Blockheizkraftwerk 50 Prozent des Stroms erzeugen, die die Kläranlage benötigt.“
Was beim Rundgang für viele Besucher deutlich wurde, waren die unzähligen Q-Tipps, die auf der Wasseroberfläche schwammen. „Das ist eine absolute Plage, weil diese Dinger einfach nicht in die Toilette gehören. Die werden am Ende mit dem Schlamm abtransportiert“, so der Technische Geschäftsführer.

25 Mitarbeiter arbeiten hier bei den Technischen Werken Emmerich. „Die haben sich in den letzten zwei Wochen hier mächtig ins Zeug gelegt, um den Tag der offenen Tür auf die Beine zu stellen“, freute sich Mark Antoni. So war unter anderem auch der Fahrzeugpark der Technischen Werke zu besichtigen. Im Blickpunkt, vor allem bei den Kindern, war dabei die Vorführung des Kanalspülwagens. Mit Hochdruck wird dort das Wasser durchgeschossen, was mit kleinen roten Bällen eindrucksvoll bewiesen wurde. Einmal in die Nähe des Rohres geworfen war der So so groß, das der kleine Ball blitzschnell durch das Rohr nach hinten wieder rauskatapultiert wurde.
Informieren konnten sich die Besucher auch über Dichtheitsprüfungen von privaten Abwasseranlagen. Einige Firmen stellten die Kanalsanierung, Regenwassernutzung, Versickerung, Rückstausicherung und andere Dinge vor. Und für die Kinder gab es die „Spiel-Mit-Arena“ mit Wasserbaustelle. Nach so vielen Informationen freute sich einige auf ein leckeres Würstchen vom Grill.

Wie das Abwasser gereinigt wird, erfuhren die Besucher beim Tag der offenen Tür in der Biokläranlage in Emmerich. Foto: Ralf Beyer
Die Sogwirkung des Kanalspülwagens wird hier eindrucksvoll demonstriert. Foto: Ralf Beyer
Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.