Seit Mitte des Jahres halten in Elten schon die Züge
Haltepunkt nun auch offiziell übergeben
Das hat ja vom Wetter her gerade noch so gepasst. Kaum waren die Fotos von der offiziellen Inbetriebnahme des provisorischen Haltepunktes in Elten mit den entsprechenden Herren geschossen, da öffnete Petrus sein Herz und ließ es regnen. Dem Anlass entsprechend hätte die Sonne schon eher gepasst. Dennoch waren alle Beteiligten voller Lob über die zügige Abwicklung. Wenn das in Sachen Betuwe auch mal so ginge.
Schon seit ein paar Monaten halten die Züge von Abelio auf ihrem Weg von und nach Holland an dem Haltepunkt an der Lobither Straße. Endlich muss man sagen, denn seit 1965 hatte Elten keinen Haltepunkt mehr. Doch wie sagte Dr. Stefan Wachs, Beigeordneter der Stadt Emmerich auf dem Pressetermin so schön: "Jetzt können auch die Eltener Europa erkunden." Er freute sich besonders darüber, dass das gesamte Verfahren sehr zügig durchgelaufen ist. "Das wünsche ich mir auch für die weiteren Planfeststellungsverfahren von 3.3 bis 3.5."
Für Klaus Oberheim, Leiter Bahnhofsmanagement war es hingegen ein Novum in seiner 15-jährigen Tätigkeit. "Es ist nicht alltäglich, dass man Bahnhöfe neu in Betrieb nimmt. Das hatte ich bisher noch nicht." Somit sind es in seinem Zuständigkeitsbereich 66 Bahnhöfe, um die er sich kümmert. "Ich hoffe, dass dieser auch entsprechend angenommen wird." Für die Bestellung des Schienen-Personennahverkehrs ist der VRR zuständig. Dino Niemann, Pressesprecher des Verkehrsverbundes bezeichnete die Inbetriebnahme als wichtigen Baustein für eine leistungsstarke Mobilität, wodurch auch die Belastung der Umwelt reduziert würde. Seit Dezember 2016 verbindet der RE 19 Düsseldorf mit Emmerich, seit April 2017 gibt es die Verbindung nach Arnheim.
"Elten war bei den Bahnhöfen bisher nicht dabei. Doch bei der Planung der Wiedereinrichtung des grenzüberschreitenden Verkehrs ist der Haltepunkt mit untersucht worden. Mit prognostizierten 850 Ein- und Aussteigern in Elten eine durchaus wichtige Station." 2,2 Millionen Euro hat der VRR zum Projekt beigesteuert. Für Dr. Stefan Wachs war es ein freudiger Anlass. "Denn hier wurde offenkundig Notwendiges mit der Inbetriebnahme realisiert." Michael Teitzel, stellvertretender Projektleiter der Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen war froh, dass der Haltepunkt in den gesamten Kontext gut integriert werden konnte. "Es handelt sich hierbei um ein Provisorium, weil ja noch das dritte Gleis kommt. Die genaue Lage für den endgültigen Punkt kennen wir daher noch nicht."
Die beiden Bahnsteige sind jeweils 100 Meter lang. Für Fußgänger wurden darüber hinaus eine neue Bahnübergangs-Überführung und zusätzliche Gehwege errichtet, die Oberleitungsanlage der Bahn musste angepasst werden. Das alles dauerte sieben Monate, vier Sperrzeiten wurden für die Umsetzung benötigt, die mit einem Vorlauf von drei Jahren angekündigt wurden. Teitzel gab auch einen kleinen Ausblick in Sachen Betuwe. "Natürlich ist der Druck da. Wir werden auch alles daran setzen, zügig zu einer Lösung zu kommen. Im Moment gehen wir noch davon aus, dass die Pläne der Bahn auch so umgesetzt werden." Aber es könne natürlich auch anders kommen. "Wir werden vermutlich vor dem Beschluss des Eisenbahnbundesamtes noch einmal in die Diskussion einsteigen. Wir werden sicherlich auch unseren Beitrag leisten um auszuloten, welche Möglichkeiten machbar sind."
Ab Ende des Jahres gibt es für die Bahnhöfe übrigens einen neuen Betriebsdienstleister, der für die Automaten zuständig ist. "Da wird ein neues Konzept umgesetzt", so Niemann vom Verkehrsbund Rhein Ruhr. Die Automaten stehen bereits in Elten auf den beiden Bahnsteigen. "Die Bedienung ist sehr einfach und sie verkaufen auch alle Tickets."
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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