Gedanken zum 01. Mai, dem "Tag der Arbeit".

Der Vorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Münster, Bernhard Bockhorst hat folgenden Aufruf zum 01. Mai gestartet:

"Fair teilen statt sozial spalten! - KAB fordert einen Mindestlohn von 9,70 Euro".

Weitere Infos: http://www.kab-muenster.de/index.php?myELEMENT=245996

Meine Gedanken zum Thema: "Leiharbeit – Mindestlohn – Altersarmut".

Drei Schlagworte, die sich wie ein roter Faden durch unsere Arbeitswelt ziehen und fest miteinander verknüpft sind.
Unseren Volksvertretern ist diese Situation durchaus bewusst, aber denken wir nur an die Debatten zum Thema Mindestlohn, mit vielen Worten wird wenig gesagt und noch weniger entschieden. Was nützt dem Arbeitnehmer ein Mindestlohn, den er bei Vollzeitbeschäftigung noch durch staatliche Zusatzleistungen aufstocken muss, um seine Familie zu ernähren.

Betrachtet man im Gegenzug die Debatte unserer politischen Landesvertreter um die 500 € Diätenerhöhung pro Monat, innerhalb von wenigen Tagen waren sich die großen Parteien einig und boxten den Beschluss gegen den Widerstand der Bevölkerung durch.

Was für viele Arbeitnehmer derzeit der Mindestlohn ist, wird für sie in Zukunft die Altersarmut sein.

Durch die Arbeitslosigkeit können die Betroffenen nicht ausreichend Entgeltpunkte in ihrem Berufsleben ansammeln.
Dasselbe gilt für diejenigen Beschäftigten, die in Formen der prekären Beschäftigung abgedrängt werden, in Teilzeit, Leiharbeit und Minijobs.

Die Beschäftigtenzahl in der Bundesrepublik beträgt derzeit 41 Millionen Menschen, die in Lohn und Brot stehen.
Bei vielen reicht der Lohn aber nicht für das Brot.

Auf Initiative der Bundesregierung sollen Rentner ab 2013 mehr Geld verdienen dürfen.

Was sich zunächst positiv anhört, sehe ich aber negativ und stelle die Frage, warum müssen Rentner überhaupt hinzu verdienen?
Weil sie ein "ausschweifendes" Rentnerdasein führen wollen?
Nein, das ist sicherlich nicht der Grund, denn viele Rentner müssen hinzu verdienen, um ihren Lebensunterhalt zu gewährleisten und Altersarmut zu vermeiden.

Ich möchte daran erinnern, dass die heute Betroffenen mit 14 Jahren ins Berufsleben eingestiegen sind und somit fast 50 Jahre unser Sozialsystem mit ihrer Beitragszahlung unterstützt haben. Als Dankeschön bekommen viele Beitragszahler nach 50 Jahren ca. 1 200 € Rente.

Noch dramatischer sieht es bei den Frührentner aus, die dem "Jugendwahn" der Unternehmen zum Opfer fielen und auf Grund ihres Alters aus dem Betrieb gedrängt wurden.

Wenn dann noch, wie angekündigt, Bundesfinanzminister Schäuble in die Sozialkassen greifen will, wird sich die vorgenannte Situation weiter verschärfen.

Ich wünsche allen Lesern einen schönen - nachdenklichen? - 1. Mai.

Autor:

Johannes Looman aus Emmerich am Rhein

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