Emmericher Bahnhofsgebäude an die Stadt übergeben
Es werde - eine Visitenkarte
Dass die Bahn der natürliche Eigentümer eines Bahnhofs ist, gilt längst nicht mehr. Nicht an stillgelegten Strecken, aber auch nicht dort, wo Züge verkehren. Und so gibt es nun einen neuen Hausherren der Emmericher Station.
Die DB Station&Service AG und die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft NRW (BEG) übergaben zu Wochenbeginn den symbolischen Schlüssel für das Empfangsgebäude an die Erschließungsgesellschaft Emmerich am Rhein mbH (EGE). In den vergangenen Jahren hatten die Stadt Emmerich, die DB und die BEG bereits umfangreiche Gespräche zur Entwicklung des Bahnhofs und des Bahnhofsumfelds mit dem Ziel einer städtebaulichen und verkehrlichen Aufwertung geführt. Eine entsprechende Rahmenplanung wurde seitens der BEG gemeinsam mit der Stadt Emmerich und einem Planungsbüro erarbeitet und aus Landesmitteln finanziert.
Mit dem Erwerb des Empfangsgebäudes und des Vorplatzes am Bahnhof Emmerich durch die EGE ist nun ein erster Schritt möglich. Die DB Station&Service AG und die DB Netz AG haben eine Teilfläche mit Empfangsgebäude zum Verkauf freigegeben. Die BEG hat mit der Stadt Emmerich und der EGE ein gemeinsames Begutachtungsverfahren analog der „Empfangsgebäudepakete NRW“ durchgeführt. Im Rahmen des Verfahrens wurden ein neutrales Bausubstanzgutachten und ein neutrales Marktwertgutachten erstellt. Nach erfolgter gemeinsamer Plausibilisierung hat die EGE als städtische Beteiligungsgesellschaft das von der BEG und der DB eingeräumte Vorkaufsrecht zum ermittelten Marktwert genutzt.
Das Grundstück hat eine Fläche von knapp 2.300 Quadratmetern und umfasst das Empfangsgebäude mit Anbauten sowie den straßenseitigen Vorplatz. Das Empfangsgebäude einschließlich Anbauten aus dem Baujahr 1952 hat eine Nutzfläche von rund 750 Quadratmetern im Erdgeschoss und etwa 230 Quadratmetern im Obergeschoss.
Sanierungen vorgesehen
In Vorbereitung des Verkaufs haben die DB, die BEG und die EGE eine umfassende technische Vorbereitung der Medientrennung sowie die Einmessung des Kaufgrundstücks vorgenommen, sodass den seitens der EGE geplanten Maßnahmen nichts mehr im Wege steht.
Die EGE beabsichtigt eine umfassende Sanierung und Renovierung des Empfangsgebäudes. Dabei sollen die fahrgastorientierten Nutzungen wie Fahrkartenverkauf und Reisebüro, Reisendenbedarf sowie weitere Nutzungen erhalten und ausgebaut werden. Auch die Lokführer der Bahngesellschaften im Obergeschoss behalten ihre Räumlichkeiten.
Ziel der EGE ist es, das Empfangsgebäude und den Vorplatz wieder zu einer Visitenkarte der Stadt Emmerich zu machen. Dazu gehört auch der Bereich zwischen Empfangsgebäude und Bahnsteiganlagen, die die EGE in Abstimmung mit der DB Station&Service AG gestalten und pflegen wird.
Weitere Käufe durch die Stadt geplant
Noch nicht zur Veräußerung können die weiteren Flächen der DB Netz AG und der DB Station&Service AG mit Busbahnhof und P&R-Platz kommen. Aufgrund der zahlreichen anstehenden Investitionsmaßnahmen der DB Station&Service AG und der DB Netz AG zur Modernisierung der Verkehrsstation im Rahmen der „Modernisierungsoffensive für Bahnhöfe NRW“, sowie der Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen mit Erneuerung und Erweiterung der Leit- und Sicherungstechnik, dem Umbau von Gleisanlagen und der Modernisierung der Elektrifizierung können derzeit noch nicht alle seitens der Stadt Emmerich gewünschten Flächen der DB Netz AG zur Verfügung gestellt werden.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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