Diskussion um Gesamtschule verunsichert die Eltern

In die ehemalige Europa-Hauptschule investiert die Stadt zurzeit mehrere Millionen Euro zum Umbau zur Gesamtschule. Fotos: Jörg Terbrüggen
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Bürgermeister Peter Hinze war sichtlich angefressen. Ging es doch wieder einmal um das, was derzeit in Sachen Gesamtschule durch die Öffentlichkeit geistert und viele Eltern verunsichert. Da ist von Containern die Rede, von zu kleinen Klassen, von explodierenden Kosten. Hinze griff auch die Poltik an: "Viele Dinge sind nicht verstanden worden, und so entsteht nach draußen ein völlig falsches Bild".

Es könnte sicherlich besser laufen was die derzeitigen Bemühungen in Sachen Gesamtschule betrifft. Denn viele Eltern scheinen momentan aufgrund der öffentlichen Äußerungen etwas irritiert zu sein. So gingen bei Christiane Feldmann, der Rektorin der Gesamtschule, Anfang der Woche zahlreiche Anrufe besorgter Eltern ein, nachdem es hieß, der Neubau könnte sich verzögern. "Wichtig ist doch, dass wir eine sehr gute Schule aufbauen wollen, und die Schüler sollen sich mit dieser Schule auch identifizieren." Das solle man sich gemeinsam zur Aufgabe machen. "Ich weiß, dass alle das gleiche Ziel haben. Dann müssen wir diesen Schritt auch gemeinsam gehen."
Von einer Kostenexplosion will man derzeit allerdings im Rathaus nicht reden. "Wir können zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt noch nicht sagen, wie teuer es am Ende wird." Denn man befinde sich momentan erst in der Leistungsphase 2. Man habe 2013 mit dem Projekt Gesamtschule begonnen, sich auf die Standorte Grollscher Weg, das Gebäude am Brink sowie das Gebäude an der Paaltjessteege geeinigt. 2015 habe man mit der Phase 0 unter Beteiligung der Lehrer, der Schüler sowie Politik und Verwaltung gestartet. Die Firma Hausmann als externer Partner hatte die Aufgaben innerhalb dieser Phase vorgestellt. 2016 beschloss der Rat, den vorgestellten Entwurf des Architektenbüros Hausmann ohne Modernisierung des Gebäudes der Europa-Hauptschule umzusetzen.
Festgelegt wurden die Standorte Brink für die Jahrgänge fünf bis sieben, der Grollsche Weg für die Jahrgänge acht bis zehn und die Paaltjessteege für die Sekundarstufe II, einschließlich der Fachräume für den Brink. 2017 beschloss der Vergabeausschuss das Architekturbüro Hausmann mit den Architektenleistungen für die Gebäudekomplexe am Brink und Grollscher Weg zu beauftragen. Der Bereich Paaltjessteege wurde ausgenommen, den wollte die Stadt in Eigenregie in Angriff nehmen. In diesem Jahr beschloss der Rat schließlich den Neubau des Gesamtschulstandortes am Brink. Einhergehend mit einer nötigen Raumerweiterung gegenüber den bisherigen Planungen.
"Wir sind gerade in der Phase, wo wir uns mit der Schule und der Schulbetreuung darüber unterhalten, wie das Gebäude aussehen muss", so Hinze. Man habe hier die seltene Konstellation, dass das Jugendcafé in der Schule untergebracht ist (Schulbetreuung) und somit keine zusätzlichen Räume geschaffen werden müssten. "Wir müssen jetzt abwägen, welche Bedürfnisse hat das Jugendcafé, welche die Schule. Und ist die Politik bereit, dieses Paket mitzutragen."
Über 300 Quadratmeter soll der Neubau nun werden. Hinze freute sich besonders darüber, dass die Klassenräume nun größer würden als bisher geplant. Die Rede ist von über 60 Quadratmetern. "Das war auch eine Forderung einiger Fraktionen", so der Bürgermeister. Die Planungen hat man auch dem Arbeitskreis Schule so vorgestellt, am 11. September soll der Schulausschuss darüber beraten. Neben den Klassenräumen, so unterstrich Christiane Feldmann, wird es auch Differenzierungsräume geben, auch die Flure werden in den Unterricht miteinbezogen. "Die Kinder können hier eigenverantwortlich für sich arbeiten."
Zeitlich wird man aber wohl etwas in Verzug geraten. "Wir werden um Container nicht ganz herumkommen", bemerkte Pressesprecher Tim Terhorst, Wie diese aussehen und wo sie hingestellt werden, das steht noch in den Sternen. Niemand könne zum jetzigen Zeitpunkt sagen, wie lange die Schüler dort erst einmal lernen müssten. "Es wird eine begrenzte Zeit sein. Wir sind bemüht, diesen Zeitraum so begrenzt wie möglich zu gestalten." Da wird es also weiter genügend Gesprächsstoff geben. Das alte Schulgebäude am Brink soll nun komplett abgerissen und als Gesamtschule neu gebaut werden.

In die ehemalige Europa-Hauptschule investiert die Stadt zurzeit mehrere Millionen Euro zum Umbau zur Gesamtschule. Fotos: Jörg Terbrüggen
Das alte Schulgebäude am Brink soll nun komplett abgerissen und als Gesamtschule neu gebaut werden.
Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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