Bürgermeister spricht sich klar gegen eine neue Realschule aus
"Diese Diskussion ist überflüssig"

Bürgermeister Peter Hinze spricht sich gegen eine neue Realschule in Emmerich aus. | Foto: Jörg Terbrüggen
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Es herrscht Unruhe in Emmerichs Schullandschaft. Mit ein Grund ist die neu geschaffene Gesamtschule, die sich noch immer im Aufbau befindet. In den sozialen Medien bekunden Eltern ihren Unmut, was wiederum die "Freunde der Realschule" beflügelt. Sie kämpfen weiter für eine neue Realschule in Emmerich. Doch Bürgermeister Peter Hinze erteilt dem Bestreben eine klare Absage. "Diese Diskussion ist absolut überflüssig, die Beschlusslage ist eindeutig."

Für Peter Hinze ist die ganze Diskussion verwunderlich. "Wir haben 2017 sehr umfänglich diverse Gespräche über die verschiedenen Schulformen geführt, haben Vertreter einer Sekundarschule und einer Gesamtschule gehört, was letztendlich in dem Elternwillen zur Gesamtschule mündete. Wir müssten diesen Prozess jetzt wieder völlig neu beginnen, wobei die Entscheidungen im Rat und den dazugehörigen Ausschüssen einstimmig getragen wurden." Für ihn ist die derzeitige Diskussion um die Wiedereinführung einer Realschule in Emmerich nicht zielführend und wenig hilfreich. "Das tut der Gesamtschule nicht gut, und das tut der Emmericher Schullandschaft nicht gut. Wir haben einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand genommen, um die Gesamtschule auf einen guten Weg zu bringen."
Hinze wehrt sich gegen die vorgetragenen Vorwürfe, die Schule sei nur vierzügig statt der geplanten sechs Züge ausgerichtet. "Das stimmt nicht. Wir haben in jedem Jahrgang mindestens fünf Züge, in der Masse sogar bis zu sechs." Und auch den Vorwurf, pro Jahrgang würden 30 Schüler in andere Städte wechseln, wollte der Bürgermeister nicht unkommentiert lassen. "Für die Jahrgänge fünf bis zehn sind es insgesamt 86. Wir haben nun mal eine Gesamtschule, die sich noch im Aufbau befindet, die noch keine Oberstufe hat. Das kommt ja alles erst noch." In diesem Schuljahr seien 28 Schüler aus Emmerich auf eine auswärtige Schule gegangen, 13 davon auf eine Realschule, 13 weitere zum Gymnasium und zwei auf eine andere Schule. "Es gibt nicht die Flucht von der Gesamtschule."
Die von den Befürwortern einer Realschule angeführten vorhandenen Räumlichkeiten sieht Hinze in der Form nicht. "Für die Realschule fehlten Räume, wir bräuchten zwölf Klassen, Verwaltungsräume, Lehrerzimmer, Differenzierungsräume. Und natürlich auch Lehrer. Wenn wir das jetzt umsetzen, machen wir aus der Gesamtschule eine Hauptschule." Leider gebe es aus den Reihen der CDU den ein oder anderen, der jetzt dieses Störfeuer sendet. Letztendlich müsse aber der Rat entscheiden. "Natürlich gibt es Probleme in der Gesamtschule, aber die gibt es in jeder Schulform. Und ja, es werden dazu auch Gespräche geführt."
Fachbereichsleiterin Nadine Bremer: "Die Gesamtschule ist noch im Aufbau, und eine solche Entwicklungsphase muss man einer Schule auch zugestehen, die Chance muss sie erhalten. Wir investieren hier so viel Geld in modernste Technik, das ist schon beispielhaft im Kreis Kleve. Wir bauen hier eine Schule für die Zukunft der Kinder aus Emmerich."

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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