Der Widerstand in Elten formiert sich

Viele Eltener waren der Einladung der Baumfreunde Emmerich in Sachen Betuwe-Planung gefolgt. Foto: WachterStorm
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Wenn es ihrem Berg und ihren Sportstätten an den Kragen gehen soll, hört für die Eltener der Spaß auf. Mit einer Unterschriftenaktion und einem parteiübergreifenden Antrag an den Stadtrat soll durchgesetzt werden, dass eine Alternative zum momentanen Planungsstand in Sachen Betuwe geprüft wird.

Rund 80 Eltener waren der Einladung der „Emmericher Baumfreunde“ zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Betuwe in der Luitgardisschule gefolgt. Nachdem Rüdiger Helmich die Anwesenden begrüßt hatte übergab er das Wort an Johannes Tenbrink, der die Ausbaupläne genauer erläuterte.
Momentan bevorzugen der Rat der Stadt und die Bahn die sogenannte Böschungsvariante, die von Straßen NRW geplant wurde und bereits beim Eisenbahnbundesamt vorliegt. Die Bahntrasse würde beibehalten und um ein drittes Gleis ergänzt werden. Die B8 würde den Planungen zu folge in den Berg hinein gebaut werden. Hierzu würden Teile des Eltener Berges abgetragen und bis zu elf Meter hohe Beton-Stützwände über eine Länge von ungefähr 740 Metern errichtet werden.

Kein Haltepunkt für Züge

Dieser Maßnahme würden nicht nur viele Bäume zum Opfer fallen, sondern, um eine Anbindung der B8 an die Zevenaarer Straße zu gewährleisten, müssten die Sportplätze von TV Elten und Fortuna weichen. Der Bahnübergang „Emmericher Straße“ würde verschwinden. Fahrradfahrer und Rollstuhlfahrer, die jenseits der Bahn wohnen, müssten enorme Umwege in Kauf nehmen um in den Ort zu gelangen. Einen Haltepunkt für Personenzüge in Elten sieht der Plan auch nicht vor. Alles in Allem – eine Planung, die erhebliche Nachteile für die Eltener Bevölkerung beinhaltet. Johannes Tenbrink, ein pensionierter Eisenbahn Ingenieur stellte nun seine „Gleisbettvariante“ vor. Seine Alternativplanung basiert auf den Grundzügen eines Planes, der bereits 1999 von der Vorgängerorganisation von Straßen NRW bekannt gemacht wurde. Die B8 würde auf das vorhandene Gleisbett der Bahn verlegt werden. Die Baumaßnahmen am Berg würden somit entfallen. Die Gleisführung würde auf die grüne Wiese neben die B8 „verschwenkt“ werden.

Eine echte Ortsumgehung

Die „neue“ B8 würde bis Höhe Feldhausener Weg parallel zu den Gleisen laufen und per Kreisverkehr an die alte B8 angeschlossen werden. Damit könnten die Sportplätze erhalten bleiben und Elten hätte endlich eine echte Ortsumgehung, ohne dass diese extra gebaut werden müsse. Durch die Anbindung der Lobither Straße an die neue B8 in Form einer Unterführung entstünde die Möglichkeit, einen Haltepunkt Elten zu schaffen. Kurz und gut – die Gleisbettvariante enthält viel Einsparpotenzial und ist wesentlich bürgerfreundlicher als die Böschungsvariante.
Und das sehen die Eltener wohl auch so. Nachdem man sich lautstark über die vom Stadtrat „durchgewinkte“ Böschungsvariante und deren offensichtliche Nachteile empört hatte, schlug Ortsvorsteher Albert Jansen vor, einen parteiübergreifenden Antrag an den Stadtrat zu stellen, indem man darauf drängt, dass die Gleisbettvariante unbedingt überprüft werden solle. Um den Forderungen mehr Gewicht zu verleihen will Soni Wernicke ein Schreiben an den Rat formulieren und eine Unterschriftenaktion initiieren.
Die ersten Mitstreiter haben sich schon während der Veranstaltung gefunden und den Termin für eine erste Zusammenkunft, um die nun folgenden Schritte abzustimmen, gibt es auch schon.

Autor:

Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein

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