Pfarrer Peter Kossen nahm bei SPD-Veranstaltung die Großschlachtereien aufs Korn
"Der Rechtsstaat ist gefordert"

Nachdenklich: Pfarrer Kossen bei der Veranstaltung. Foto: SPD
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  • hochgeladen von Marc Keiterling

„Osteuropäische Arbeitskräfte werden wie Maschinen oder Verschleißmaterial behandelt. Weil viele daran kaputt gehen, werden immer neue billige Arbeitskräfte angeworben, immer weiter im Osten oder auch Flüchtlinge. Die oft schlechte Unterbringung ist auf Abschottung angelegt. Der Rechtsstaat ist hier gefordert zu handeln.“

Mit deutlichen Worten nahm der bekannt streitbare Pfarrer Peter Kossen nun auf einer Veranstaltung der Emmericher SPD Großschlachtbetriebe aufs Korn.

Neben Hauptredner Kossen konnten die Emmericher Sozialdemokraten auch den Bürgermeister der Stadt, Peter Hinze, die Bundestagsabgeordnete Dr. Barbara Hendricks und den Landratskandidaten Peter Driessen begrüßen.

„Das System der Ausbeutung von Menschen läuft und läuft und große Fleischunternehmen verstecken sich hinter Subunternehmen. Sechs Tage die Woche, zwölf Stunden am Tag, oft bis zur Totalerschöpfung, arbeiten Rumänen und andere für unser Fleisch zu Billigpreisen. Wer physisch und psychisch an seine Grenzen kommt oder sich verletzt und einen Krankenschein bringt, kann gehen. Was diese Arbeiter in Deutschland lernen ist, dass sie nichts wert sind und ihre Arbeit nichts wert ist“, so Pfarrer Kossen, seit 23. August Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Die Corona-Pandemie hat die Situation der Leiharbeiter in den öffentlichen Fokus gerückt. Wir müssen die Ausbeutung von Leiharbeitern ächten“, forderte Peter Hinze, der zugleich eine europäische Lösung anmahnt, damit auch den Kommunen entlang der deutsch-niederländischen Grenze geholfen werden kann.

Barbara Hendricks ist sich sicher, „die Signalwirkung des neuen Gesetzes, das jetzt im Deutschen Bundestag nach dem Sommer beraten wird und mit dem in Deutschland in der Fleischwirtschaft nur noch im Betrieb angestellte Mitarbeiter arbeiten dürfen, ist ein großer Fortschritt und wird Signalwirkung haben. Wir wollen und werden jetzt durchgreifen".

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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