Bürgermeister-Wahl: Diks hat die Prügel bekommen und Hinze die Stimmen
Das war eine faustdicke Überraschung. Mit fast 35 Prozent Unterschied stand um 18.51 Uhr am Sonntagabend fest, dass Emmerich einen neuen Bürgermeister bekommt. Johannes Diks hat fertig, Peter Hinze übernimmt.
Schon als die ersten Ergebnisse auf der großen Leinwand erschienen, herrschte bei den CDU-Anhängern betretenes Schweigen. Die Gesichter der Sozialdemokraten erhellten sich dagegen von Minute zu Minute. Schnell wurde klar, dass Amtsinhaber Johannes Diks nicht mehr wiedergewählt würde. Jeder Bezirk ging an den SPD-Kandidaten, selbst in Hüthum gab es eine richtige Klatsche für Diks. 66 Prozent holte Hinze in dem eigentlich immer an die CDU gegangenen Wahlkreis. Das war deutlich. Und schon da zeichnete sich der spätere Wahlausgang ab.
Knapp war es noch im Schlösschen Borghees, doch auch hier konnte Hinze mit 53,25 Prozent Diks (46,75 %) schlagen. Ganz deutlich wurde es in Elten. 73,4 Prozent votierten dort für Peter Hinze, Diks kam nur auf 26,6 Prozent. Während Hinze die Ergebnisse im Europasaal von Anfang an verfolgte, kam der amtierende Bürgermeister erst dazu, als die Wahl bereits verloren war. Fair gratulierte er seinem Nachfolger. Mit etwas versteinerte Mine gab er der Presse ein erstes Interview. "Mein Befinden kann sich wohl jeder vorstellen, damit habe ich nicht gerechnet. Im Vorfeld habe ich noch gesagt, es kann 60:40 für mich oder für Peter Hinze ausgehen. Für die kritischen offenen Fragen habe ich offensichtlich die Prügel bekommen und Peter die Stimmen."
Die Zukunft von Johannes Diks ist nach der deutlichen Wahlschlappe völlig offen."Ich habe alle Jobs, die mit dem Posten verbunden waren verloren. Ich habe kein Amt mehr, kein gar nichts." Einen Plan B habe es nicht gegeben. Aber: "Ich werde mir eine neue berufliche Tätigkeit suchen und nicht in Pension gehen." Diks war der festen Überzeugung, dass er bei einer Bürgermeisterwahl im letzten Jahr wiedergewählt worden wäre. "Jetzt hatte sich alles auf meine Person eingeschossen, alle anderen konnten sich wegducken." Peter Hinze war sichtlich mitgenommen von dem Ergebnis, ein paar Freudentränen waren zu erkennen. Nach den vielen Gratulationen war er schließlich zu einem ersten Interview bereit.
"Überzeugt, dass ich gewinnen werde, war ich bis zum Ende nicht. Aber in den letzten 14 Tagen habe ich sehr viel Zuspruch aus der Bevölkerung erfahren. Ich war echt geplättet. Dass es am Ende so deutlich wird, damit habe ich nicht gerechnet. Aber der Wechsel war den Menschen wichtig, es ging nicht mehr um Themen." Der Wahlkampf habe sich deutlich von all den anderen Wahlkämpfen abgehoben. Den Abend verbrachte der neue Bürgermeister, der am 21. Oktober seinen ersten Arbeitstag hat, im Restaurant Franz. Dort wurde der Wahlsieg ausgiebig gefeiert.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.