Kritik am Winterdienst in Emmerich
Bürgermeister Peter Hinze plädiert für Sachlichkeit und Gespräche

Peter Hinze, Bürgermeister von Emmerich am Rhein. | Foto: Stadt Emmerich
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Emmerich. Der Winter- und Räumdienst hat in den vergangenen Tagen zu zahlreichen Anfragen und Beschwerden geführt. Dazu nimmt Bürgermeister Peter Hinze Stellung.
Er schreibt:  „Ich will ja gar nicht alles schönreden. Der außergewöhnlich massive Schneefall in der vergangenen Woche hat die Räumdienste an die Grenzen gebracht – und an der ein oder anderen Stelle vielleicht auch darüber hinaus. Auch ich war mit den ‚Buckelpisten‘ auf der Reeser Straße, dem Großen Wall oder der Eltener Straße nicht glücklich. Wir werden da auch nochmal das Gespräch mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW suchen, der ja für den Winterdienst auf diesen zentralen Verkehrsachsen in der Stadt zuständig ist. Ich will nicht ausschließen, dass man auch beim Winterdienst der Kommunalbetriebe Emmerich, die ja für die Gemeindestraßen zuständig sind, an der ein oder anderen Stellschraube drehen kann.

Beschäftigte im Kommunaldienst: 1500 Stunden auf dem Wagen

Aber bei aller Unzufriedenheit und vielleicht auch berechtigter Kritik, sollten wir doch mal ein wenig Sachlichkeit walten lassen: solche Schneemengen erleben wir hier am Niederrhein vielleicht alle zwei oder drei Jahrzehnte einmal. Den städtischen Winterdienst der Kommunalbetriebe dauerhaft maschinell und personell so aufzustellen, dass eine solche Schneemenge geordnet weggearbeitet werden kann, wäre aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten überhaupt nicht darstellbar. Wer soll das denn bezahlen? So eine außergewöhnliche Wetterlage verlangt von jedem einzelnen, dass man seine Gewohnheiten der Situation anpasst und sich darauf einstellt.
Die Kollegen der Kommunalbetriebe haben seit Samstagnachmittag, 6. Februar im Zwei-Schicht-Betrieb insgesamt 1500 Stunden auf ihren Wagen gesessen. Sie sind bei Dunkelheit und Schneefall über 6000 Kilometer mit den Räumfahrzeugen mehrfach durch alle Straßen gefahren, für die sie zuständig sind. Was mir dabei gar nicht gefällt, sind die selbstgefälligen, besserwisserischen und herabwürdigenden Äußerungen mancher Bürgerinnen und Bürger über die angeblich fehlende Einsatzbereitschaft dieser Kollegen – insbesondere in den sozialen Medien. Das ist absolut daneben und inakzeptabel!
Ich weiß, dass alle eingesetzten Kollegen der Kommunalbetriebe in den vergangenen Tagen ihr Bestmöglichstes im Kampf gegen die Schneemassen gegeben haben. Ihnen gebührt unser Respekt und vor allem unser Dank für diesen Einsatz! Ich würde mir wünschen, wenn alle, die ebenfalls Dankbarkeit für die wichtige Arbeit der KBE-Kollegen empfinden, das mit einem netten Gruß zum Ausdruck bringen würden, wenn das nächste Mal ein oranger Pritschenwagen oder LKW an ihnen vorbeifährt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass eine solche Geste den ein oder anderen derben Facebook-Kommentar vergessen lassen würde.

Dank an Freiwillige Feuerwehr und THW

Nicht vergessen will ich bei meinem Dank natürlich auch die Kameraden und Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehr und des THW und natürlich auch diejenigen, die sich freiwillig und uneigennützig beim Räumdienst engagiert haben. Bei aller Freude über das niederrheinische Winterparadies bin ich doch froh, dass die Schneeberge an den Straßenrändern jetzt schmelzen und es langsam Frühling werden kann.“
(Quelle: Stadt Emmerich am Rhein)

Autor:

Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein

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