Bürgerinitiative machte Flashmob mit Thema Chlorgasunfall entlang der Betuwelinie
Blitzaktion auf dem Wochenmarkt

Auch wenn es etwas ruhig um die Bürgerinitiative "Rettet den Eltenberg" geworden ist, sie sind weiter aktiv und positionieren sich auch nach wie vor in der Öffentlichkeit. Jetzt machten sie mit einem drei Minuten dauernden Flashmob am Samstag auf dem Emmericher Wochenmarkt auf die Gefahren mit gefährlichen Stoffen aufmerksam.

Sie schlenderten gemütlich über den Wochenmarkt, doch als die Kirchenuhr elf Mal schlug, verharrten die Mitglieder der Bürgerinitiative "Rettet den Eltenberg" dort, wo sie gerade auf dem Wochenmarkt standen. Eine Familie hielt inne, der Mann mit grünem Mundschutz, die Frau hielt ein Schild in der Hand auf dem stand "Chlorgas ist tödlich". Ein paar Meter weiter stand eine Frau mit einem großen Plkat vor einem Wagen, der an diesem Tag Hähnchenkeulen im Angebot hatte. "Im Unglücksfall! Jede Sekunde zählt! Strom aus: Sofort! Direkt vor Ort! In Holland geht's doch auch. Notfallmanagement 2.0" stand dort geschrieben.
In einem anschließenden Pressegespräch erläuterte die BI ihr Ansinnen. Der Transport von Chlor wurde hier beispielhaft aufgegriffen. Wohl wissend, dass täglich große Mengen höchst gefährlicher Stoffe aller Art durch die Stadt rollen. Unstrittig, so meint die BI, sei jedeoch die Tatsache, dass solche Güter nicht über die Straße gehen könnten. "Allerdings gilt: Sicherstes Transportmittel für diese Stoffe ist ganz zweifellos die Schifffahrt. Hier sollten dringend größere Anstrengungen unternommen werden", so der Tenor der Bürgerinitiative. Sollten sie aber doch über die Schiene gehen, dann müsse der Schutz der Menschen und der Umwelt allerhöchste Priorität haben.
"Wir wollen mindestens den gleich hohen Schutzstandard an der Betuwestrecke wie in den Niederlanden und der Schweiz." Schließlich sei der hohe Standard im Nachbarland Niederlande sicherlich nicht aus Verschwendungssucht entstanden. "Die hohe Sicherheit ist das Ergebnis von gründlichen Gefahrenanalysen. Solche Analysen sind leider bei uns nur äußerst unzureichend und quasi mit Links erledigt worden. Wir werden deshalb alles Mögliche daran setzen, diesen Mangel zu beheben und die Sicherheit an der Bahn auf niederländisches Niveau zu bringen. Deshalb werden notfalls weitere Aktionen erfolgen", so ein Sprecher der Bürgerinitiative. Es dürfe nicht länger hingenommen werden, dass die Sicherheit der Menschen entlang der Strecke aus Kostengründen vernachlässigt werde.
Ganz nebenbei bereiten sich die BI und der NABU NRW darauf vor, in beiden Verfahren vor den zuständigen Verwaltungsgerichten zu klagen. Das gilt sowohl für die Pläne von Straßen NRW als auch für die der Bahn. Gemeinsames Ziel sei es ein neues, einheitliches Planungsverfahren zu erreichen. Mit Plakaten und Schildern machten Mitglieder der BI auf den mangelnden Schutz bei einem Chlorgasunfall auf der Betuweroute aufmerksam.Foto: WachterStorm

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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