BI-Erfolg: ten Brinksche Variante wird geprüft
Zweieinhalb Stunden hat das Gespräch zwischen Vertretern der Bahn AG, Straßen NRW, den Fraktionen und der Bürgerinitiative „Rettet den Eltenberg“ gedauert. Fazit: die ten-Brinksche Variante wird eingehend geprüft.
Rund 100 Eltener Bürger hatten am Montag vor dem Gespräch auf dem Rathausvorplatz demonstriert. Auf Transparenten stand zu lesen „Rettet den Eltenberg“ oder „Berg weg - nein Danke“. Die Vertreter von Bahn und Straßen NRW hatten hochrangige und mit den Planungen befasste Mitarbeiter geschickt. So war für die Bahn Projektleiter Stefan Venske und der zuständige Ingenieur Landgraf vor Ort. Für die Stadt saßen Bürgermeister Johannes Diks und der Erste Beigeordnete Dr. Stefan Wachs am Tisch im Ratssaal.
Keine Variante ist spruchreif
„Bahn und Straßen NRW haben den Termin somit sehr ernst genommen“, freute sich Hans Jörgen (Sohni) Wernicke. Bei der Darstellung der ten-Brinkschen Variante hatte Wernicke den Eindruck, dass sie nicht unbedingt mit dem Wissensstand der Herren übereinstimmte. Natürlich habe es erst einmal geheißen, diese Variante sei wirtschaftlich überhaupt nicht durchführbar. „Doch im Laufe der Diskussion stellte sich das dann etwas anders da. Sechs Varianten werden zurzeit geprüft, aber keine ist soweit, dass sie spruchreif ist.“ Bahn und Straßen NRW sagten, so Wernicke, zu, dass die Variante von Johannes ten Brink als siebte Variante aufgenommen und ernsthaft geprüft wird. Mit allem was dazu gehört, wie zum Beispiel einer Umweltverträglichkeitsstudie, Denkmalschutzfragen, Verkehrsfragen.
Adalbert Niemers vom BUND hatte Sohne Wernicke in einem Gespräch bestätigt, dass er wegen der nicht ausgleichbaren Schäden am Eltenberg die Pläne der Bahn AG letztlich nicht für genehmigungsfähig halte, falls am Berg - wie es die Pläne der Bahn AG vorsehen - abgegraben und Betonwände hochgezogen werden sollten. Ein solcher Eingriff wäre durch keine wie auch immer geartete Maßnahme ausgleichbar.
Bund muss eingeschaltet werden
Etwas erstaunt war die Bürgerinitiative darüber, dass über die mit ihren Plänen einhergehende geänderte und geforderte Verkehrsinfrastruktur, sprich die Ortsumfahrung nicht Straßen NRW zuständig ist. „Dafür muss der Bund erst einmal den Auftrag erteilen.“ Bisher sei in dieser Richtung allerdings überhaupt noch nichts geschehen. „Wir werden aber entsprechende Anträge an den Rat stellen, um zu handeln“, so Wernicke.
Die 5.000 Unterschriften, die Bürgermeister Johannes Diks im Februar schon während der Ratssitzung entegegen nehmen durfte, wurden auch den Vertretern der Bahn AG und von Straßen NRW überreicht. „Unsere Argumente wurden sehr ernst genommen und die Vorteile der Gleisbettvariante von Johannes ten Brink auch eingeräumt. Sie sei aber zu teuer. Dazu Sohni Wernicke: „Die Variante von Johannes ten Brink hat noch niemand gerechnet, daher kann man es also nicht ernst nehmen wenn gesagt wird, sie sei zu teuer.“
Fazit des in ausgesprochen harmonischer Atmosphäre verlaufenen Gesprächs: „Wir sind der Meinung, dass ein weiterer Schritt zur Vermeidung von schweren Schäden am Berg getan ist und werten das als Erfolg unserer Bemühungen.“ Das vorgesehene Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt 3.5 wird sich somit erst einmal um vier bis acht Wochen verzögern. „Die ten-Brinksche Variante wird neben den sechs anderen mit geprüft. Am Ende wird man sich für die Variante entscheiden, die als machbar erscheint“, blickte Jürgen Lentjes voraus.
Alten Ratsbeschluss aufheben
Übrigens sagt einer der Anträge der Bürgerinitiative, dass der Rat beschließen solle, den alten Beschluss vom 3. Juli 2012 aufzuheben. Außerdem solle der Rat jede Variante ablehen, die eine Abgrabung und eine Einbetonierung vorsieht. „Wir bleiben jetzt weiter aktiv, denn abzuwarten wäre komplett falsch. Die Kugel ist im Spiel und wir werden dafür sorgen, dass sie auch rollt“, bemerkte Wernicke zum Abschluss.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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