Gemeinsame Studie soll deutsch-niederländische Logistikregion pushen
Bessere Wahrnehmung
"Wenn es einen Beweis gebraucht hat, dass Europa tatsächlich funktioniert, dann treten wir diesen Beweis heute an", bemerkte Udo Jessner vom Port Emmerich auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. Dabei ging es um eine von der Stadt Emmerich und den beiden niederländischen Nachbarkommunen Montferland und Zevenaar in Auftrag gegebene Studie eines grenzüberschreitenden Hot Spots für Logistikdienstleistungen. "Diese beachtenswerte Logistikregion muss stärker in den Fokus rücken", so Jessner.
In kultureller Hinsicht arbeiten Emmerich und die Nachbarregionen bereits seit vielen Jahren zusammen. "Dieses Thema hier beschäftigt uns auch schon seit zwei Jahren", verriet Bürgermeister Peter Hinze. Die Entwicklung des Emmericher Hafens sei sehr beachtlich, aber auch die große Entwicklung auf der niederländischen Seite, was die Logistik betreffe. "Das bietet viele Chancen, um uns gemeinsam für die Zukunft aufzustellen. Der Bedarf an weiteren Flächen ist riesengroß. Das sind Chancen, die wir nicht liegen lassen dürfen."
Das sah auch sein Kollege Peter de Baat von der Gemeinde Montferland so. "Es sind Chancen, um der Entwicklung einen smarten Charakter zu geben. Wir arbeiten nicht nur wegen der Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zusammen, die Region hat so viele Chancen. Wir werden nun Gespräche mit Arnheim und Düsseldorf führen." Walter Gerritsen, Beigeordneter der Gemeinde Montferland bezeichnete diese gemeinsame Studie als ersten Schritt. "Eine längere Zusammenarbeit ist wichtig, denn es geht nicht nur um den Emmericher Hafen und Industrieflächen, es geht auch um Schule und Ausbildung."
Bürgermeister Peter Hinze bezeichnete die Studie als Grundlage für einen Auftritt nach außen. "Ein wichtiges Dokument, dass man uns als Region beachten muss." Es fehle einfach eine zusammenfassende Bewertung der Region, so Udo Jessner. "Man muss sie ins richtige Licht stellen, denn zusammen genommen gibt es einen beachtlichen Mehrwert." Zwei Institute, auf deutscher Seite das in Köln befindliche Büro SCI, welches sich auf Bahn und Logistik spezialisiert hat und auf niederländischer Seite das Büro Buck Consultant International in Nimwegen. Auf beiden Seiten will man Gespräche mit Experten und den Unternehmen vor Ort führen. Es wird keine reine Datensammlung werden, vielmehr soll die Region erstmals gemeinsam betrachtet werden.
120.000 Euro kostet die Studie, die bereits im Herbst vorliegen soll und von den drei Partnern gemeinsam getragen wird. Natürlich erhoffen sich die drei Partner eine bessere Wahrnehmung auch bei Betrieben, die auf der Suche nach geeigneten Flächen sind. Und der Emmericher Hafen erhofft sich durch die Studie vor allem Rückenwind bei den Planungsbehörden für den angedachten Ausbau und vor allem Verständnis, "dass wir uns hier nicht im Niemandsland, sondern in einer Region befinden, wo man was tun kann", so Jessner. Man sei mit dem Hafen eigentlich nur der Kern für eine ganze Logistikregion. Platz schaffen für neue Ansiedlungen dürfte in Emmerich momentan allerdings ein kleines Problem darstellen, da entsprechende Flächen fehlen. "Wir sind hier tatsächlich an unsere Grenzen gestoßen", so Hinze. Man sei allerdings momentan in Gesprächen wegen weiterer Flächen hinter der BLG in Richtung Autobahn. "Wir brauchen weitere Flächen, wenn wir uns für die Zukunft aufstellen wollen", betonte der Bürgermeister.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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