Aus dem Emmericher Rathaus
Anderthalb Jahre auf der Suche
Endlich Klimaschutzmanagerin für Emmerich gefunden
Über anderthalb Jahre war Bürgermeister Peter Hinze auf der Suche nach einem Klimaschutzmanager. Der Beruf und das Studium sind noch neu. Umso mehr freut man sich im Emmericher Rathaus, dass man mit Hanna Kirchner eine kompetente Person gefunden hat.
VON DIRK KLEINWEGEN
EMMERICH. Zum 1. November konnte in Emmerich erstmalig die Position einer Klimaschutzmanagerin besetzt werden. „Wir haben etwas länger suchen müssen, bis wir die Stelle haben besetzen können, denn bekannterweise sind viele Kommunen auf der Suche nach einem Klimaschutzbeauftragten“, erklärte Bürgermeister Peter Hinze, „dennoch ist es uns gelungen jemand kompetentes für uns zu gewinnen. In Sachen Klimaschutz beschreitet die Stadt Emmerich aber kein Neuland, die Aufgaben wurden bisher durch verschiedene andere Stellen im Rathaus abgedeckt. „Diese Themen waren eigentlich immer irgendwo präsent, sind aber immer nur begleitend bearbeitet worden“ sagte der Bürgermeister, „aufgrund der Klimadiskussion, die wir seit geraumer Zeit führen, hat das hat das Thema natürlich an massiver Bedeutung gewonnen. Und da ist es letztendlich der Schlüssel, insbesondere im Bürgerdialog, alle mitzunehmen und das Thema auf gesonderte Schultern zu legen.“
Hanna Kirchner hat nach dem Studium in der Industrie gearbeitet. „Für mich ist daher der Blick von außen gegeben, ich hätte nicht gedacht, dass eine Kommune überhaupt so viel im Bereich Klimaschutz und Umweltschutz macht“, erklärte Kirchner bei einem Pressetermin.
„Klimaschutz und alles was damit zusammenhängt ist ein wichtiges Thema für uns“, erläuterte Hinze, „daher ist es erforderlich die neue Klimaschutzmanagerin bei allen Klimaschutzfragen zu beteiligen, zusätzlich ist sie eine wichtige Verbindung nach draußen, egal ob das nun Schulen sind oder unsere Bürgerinnen und Bürger. Dabei geht es manchmal auch um kleine Dinge, wie beispielsweise Steingärten.“
Hanna Kirchner ist in Kleve aufgewachsen und hat dort den Großteil ihrer Kind- und Schulzeit verbracht. Zum Studium des Entsorgungsingenieurwesens im Bachelor ist sie nach Aachen gezogen. Sie ergänzte um einen Masterstudiengang in Umweltingenieurwesen mit Vertiefungsrichtung „Water Resources Management“. „Das hat mit Starkregen und Überflutung, aber auch mit urbaner Hitze zu tun, denn dadurch bleibt der Niederschlag aus“, erklärte die 30-Jährige. Nach dem Studium beschäftigte sie sich in der Industrie mit der Regenwasserbewirtschaftung und -management. Mit Beginn ihrer Tätigkeit ist sie zurück nach Kleve gezogen. Den Weg von der Klever Oberstand bis zu ihrem Arbeitsplatz bewältigt sie vorbildlich mit dem Fahrrad: „Noch habe ich ein normales Fahrrad, werde aber bald auf ein E-Bike umsteigen.“
In Sachen Umweltbildung möchte Hanna Kirchner alle Altersklassen ansprechen. Bereits im Kindergarten sieht sie Möglichkeiten, beispielsweise in den Wald gehen und aufräumen. Schüler können sich beispielsweise beim RhineCleanUp-Day oder beim Stadtradeln beteiligen. Konkret steht in ihrem Bereich der Wechsel von European Energy Award auf European Climate Award an. Der neue Award ist ein Programm für Städte und Gemeinden, die ihre Anpassungskapazität an den Klimawandel identifizieren und die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen vorantreiben wollen.
Welche Bedeutung die Themen für die Stadt Emmerich haben, lässt sich laut Hinze auch dadurch erkennen, das mit Beginn der aktuellen Legislaturperiode ein eigener Ausschuss für das Thema Klima und Umwelt in Leben gerufen wurde.
Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
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