Geschichte aus der Chronik des Pionierbataillons 140
Als alles begann

1962 besuchten die Pioniere ihren neuen Standort in Emmerich. Foto: Mannis kleines Museum
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Es war vor 50 Jahren, als am 21. Juni 1969 Emmerich offiziell zur Garnisonsstadt wurde und die Soldaten des schweren Pionierbataillons 716 auf dem Geistmarkt aufmarschierten. Die Zeit der Emmericher Pioniere brach an.

Sie ging bis zum 30. Mai 2008, dem Tag, an dem die Pioniere aus der Stadt verabschiedet wurden und die fast 40-jährige Emmericher Garnisonsgeschichte ihr Ende fand. Gemeinsam mit dem Traditionsverband der ehemaligen Emmericher Pioniere wollen wir diese für die Stadt prägende Zeit noch einmal in mehreren Geschichten beleuchten.Die Unterbringung des schweren Pionierbataillon 716 in der Kaserne Köln-Longerich galt vom ersten Tag an als Provisorium – seinen entgültigen Standort sollte das Bataillon in Emmerich finden. Zügig wie der Aufbau des Bataillons sollte auch der Umzug erfolgen. Doch vor dem Umzug musste in Emmerich erst die Kaserne für die Pioniere errichtet werden. Den Bauantrag dieser am Endstandort Emmerich geplanten Kaserne stellte die Wehrbereichsverwaltung III bereits im Juli 1959. Das Bundesministerium der Verteidigung genehmigte nach einem Jahr der Prüfung 1961 den in Kooperation mit der Stadt Emmerich, dem Kreis Rees, dem Autobahn-Neubauamt, Landesstraßenbauamt, der Oberfinanzdirektion, der Wehrbereichsverwaltung und dem Wehrbereichskommando III, dem Regierungspräsidenten und dem nordrhein-westfälischem Finanzministerium entstandenen Lageplan der Kaserne.


Vermessungsrat besuchte Bataillon


Angesichts der Planung stattete der Vermessungsrat der Stadt Emmerich,  Ufert, dem Bataillon im März 1962 einen Besuch ab. Diese erste Kontaktaufnahme der Stadt Emmerich mit dem Bataillon setzte dies über die genaue Lage der Kaserne, des Wasser- und Landübungsplatzes, sowie des Standortübungsplatzes, einschließlich der Schießstände und der Munitionsniederlage, in Kenntnis. Der Vermessungsrat rechnete damals mit dem Beginn der Tiefbauarbeiten an der Kanalisation und den Straßen auf dem Kasernengelände im Sommer 1962. Die Arbeiten an Hochbauten der Kaserne und der Bau von Wohnungen für länger dienende Soldaten im Stadtgebiet sollten im Frühjahr 1963 aufgenommen werden. Die Planung ging von einem Abschluss der Arbeiten im Jahr 1964 aus.

Im April des Jahres 1962 verschaffte sich der Bataillonskommandeur, Major Keppler, gemeinsam mit Hauptmann Markwa bei einem Gegenbesuch in Emmerich vor Ort einen Eindruck, sowohl vom Standort der geplanten Kaserne, als auch von der zukünftigen Garnisonsstadt. Diesem Besuch des Bataillonskommandeurs in Emmerich folgten weitere, denn es war ein besonderes Anliegen, frühzeitig den Kontakt mit der künftigen Garnisonsstadt aufzubauen.Nur einen Monat später, am 2. Mai 1962, fand sich Major Keppler in Begleitung des Befehlshabers im Wehrbereich III, General Schimpt, und dem Regimentskommandeur, Oberst Messener, zur Grundsteinlegung der neuen Rheinbrücke in Emmerich ein.
In Emmerich besichtigte das Offizierkorps des Bataillons, zu dem sich auch der frühere Befehlshaber des Wehrbereichs III, Generalmajor a.D. Schimpt, gesellte, die Baustelle der Kaserne unter Führung des Oberregierungsbaurates Batiz vom Finanzbauamt Wesel. Die regen Kontakte des Bataillons zur Stadt Emmerich konnten jedoch eine vorläufige Einstellung des Kasernenbaues nicht verhindern. Da die Finanzierung der Baumaßnahmen aus Mitteln des Bundes noch nicht sichergestellt war, kam es 1963 zur Einstellung der bereits begonnenen Rodungsarbeiten auf dem Gelände der geplanten Kaserne im Erschließungsgebiet Nollenburger Weg.

Die Arbeiten ruhten bis Ende 1964, dann wurde mit den Tiefbauarbeiten begonnen. Der Bau war damit über zwei Jahre im Verzug. Erst im Oktober 1965 wurde der Grundstein für die Hochbauten gelegt. Als Anfang 1967 die Gebäude im Rohbau standen, traf den Kasernenbau ein von der Bundesregierung verhängter allgemeiner Baustopp. Die Bauarbeiten ruhten aus diesem Grund ein weiteres Jahr.

Das Richtfest wurde im März 1968 gefeiert. Die abschließenden Arbeiten am Kasernenkomplex fanden danach ein baldiges Ende. In fünfjähriger Bauzeit waren im Erschließungsgebiet Nollenburger Weg an der Klever Straße, der B 220, in unmittelbarer Nähe der Stadt und der Emmericher Rheinbrücke, sowie der Autobahn, die Gebäude und Einrichtungen für die zahlreichen Bereiche des Bataillons erstellt worden.

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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