5000. Unterschriften und ein gemeinsames Votum
Solch einen großen Zulauf hatte es schon lange nicht mehr in einer Ratssitzung gegeben. Weit über 100 Bürger, die meisten davon aus Elten, waren gestern in den Multifunktionsraum des PAN gekommen. Ging es doch auch um „ihren“ Eltenberg.
Die Bestuhlung reichte am Ende nicht aus, einige der Interessierten standen und lauschten den Worten der Politiker. Der entscheidende Tagesordnungspunkt wurde vorgezogen. Bürgermeister Johannes Diks freute sich über das riesige Interesse. Daher habe man auch den Ort gewechselt. Sohni Wernicke von der Bürgerinitiative „Rettet den Eltenberg“ übergab dem Bürgermeister gleich zu Beginn die gesammelten Unterschriften. Als er die Zahl von fast 5.000 nannte, brandete heftiger Applaus auf. Fast 4.200 hatten aus Elten und dem Stadtgebiet unterziechnet, die restlichen 800 Unterschriften kamen von ehemaligen Eltener Bürgern. „Das ging bis nach Australien und Südafrika“, so Wernicke.
Die Unterschriften wurden an den Bürgermeister mit dem Wunsch übergeben, den bisher bedauerlicherweise eingeschlagenen Weg zu korregieren. „Folgen sie dem Weg der Eltener Dorfgemeinschaft, der uns von Johannes ten Brink ausgewiesen wird.“ Es habe allerdings einen leicht veränderten Antrag gegeben. Dieser sieht vor, dass Vertreter der Bahn, von Straßenbau NRW, den Fraktionen und den Bürgern an Gesprächen teilnehmen. Dr. Stefan Wachs, Beigeordneter der Stadt, verwies noch einmal darauf, welche Möglichkeiten man überhaupt habe. „Wichtig ist der Schritt der Beteiligung. Da werden wir erstmalig sehen, wie sich der Sachstand überhaupt darstellt. Wir müssen erst die Auslegung der Pläne abwarten und dann gegeneinander prüfen und abwägen.“
Es entwickelte sich eine hitzige Diskussion über alte Beschlüsse und Anträge. Christoph Kukulies (FDP) meinte, der Rat soll endlich Farbe bekennen. Johannes ten Brink von der CDU: „Die von Straßen NRW vorgelegte Variante aus dem Jahr 1999 ist nicht zu toppen. Diese Chance kommt die nächsten 100 Jahre nicht wieder. Ich empfehle alle Schritte zu unternehmen, um die Ziele der Bürgerinitiative zu erreichen.“ Ude Jessner von der SPD lobte Johannes ten Brink. „Ohne seine Hartnäckigkeit würden wir hier heute doch gar nicht darüber reden. Allerdings sei die Stadt kein Planungsträger, andere entschieden. „Deshalb müssen die Bemühungen der Bürgerinitiative weiter gehen. Es darf jetzt nicht leiser werden. Wir müssen unsere Kontakte in die Landes- und Bundespolitik nutzen.“
Christian Beckschaefer von der BürgerGemeinschaft: „Wir müssen der Bahn jetzt die Zähne zeigen.“ Albert Jansen, CDU-Mitglied und Ortsvorsteher in Elten: „Ich bin mal gespannt, wie das Umweltverträglichkeitsgutachten ausfällt. Da sind noch so viele Träger, die gehört werden müssen.“ Es stehe also gar nicht fest, ob die Bahn mit ihrer Variante so durchkomme. Johannes ten Brink: „Wir haben bisher nicht erfahren, wie die Alternative von der Bahn bewertet wurde, das stinkt uns.“ Letztendlich verabschiedete der Rat einstimmig den von Peter Hinze (SPD)gestellten Antrag, in dem die Gleisbettvariante „bevorzugt“ zu behandeln sei.
„Mehr konnten wir heute nicht erreichen“, sagte ein zufriedener Jürgen Lentjes von der Bürgerinitiative nach der Sitzung. „Für uns war das erst der Anfang. Jetzt geht es richtig los.“
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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