Mit Meisen und Nistkästen gegen den Eichenprozessionsspinner
Vorsicht vor den Härchen! Aufpassen im Eltener Wald
Janine Könighaus aus Elten macht sich große Sorgen. Denn unweit ihrer Hauses in der Nähe des AWO-Grillplatzes treibt der Eichenprozessionsspinner sein Unwesen. Sie selbst hat schon Warnhinweise aufgehängt, die Stadt reagierte ebenfalls, brachte allerdings nur ein Schild an. Ihr vierjähriger Sohn war mit den feinen Härchen in Kontakt gekommen, hatte Pusteln am ganzen Körper und hohes Fieber.
Gerade bei dem herrlichen Wetter sind viele im Wald unterwegs. Kaum einer bemerkt, dass zahlreiche Bäume vom Eichenprozessionsspinner befallen sind. Dabei sind besonders die feinen Härchen, die durch den Wind auch durch die Luft fliegen und sich auf dem Körper und der Kleidung niederlassen, gefährlich. Die Brennhaare enthalten Nesselgift. Bei Berührung mit der Haut führt es zu Juckreiz, Hautausschlag und Bläschen. Es kann aber, wenn auch nur in seltenen Fällen, zu Husten, Asthma und Atemnot kommen.
Wenn das Gift in die Augen kommt, kann es zu Augenrötungen führen, eventuell auch zu einer Bindehautentzündung. Auch allergische Reaktionen können auftreten. "Es ist dieses Jahr der absolute Wahnsinn", meint Janine Könighaus. Der Eichenprozessionsspinner habe explosionsartig zugenommen. Die Mutter von vier Kindern hat sich im Internet schlau gemacht und ist dabei auf eine Idee aus den angrenzenden Niederlanden gestoßen. Die versuchen nämlich, durch das Aufhängen von Nistkästen Blau- und Kohlmeisen anzulocken. Die fressen den Eichenprozessionsspinner.
Janine Könighaus hat sich deshalb spontan mit der Emmericher Gesamtschule in Verbindung gesetzt. "Meine Idee war es, dass man Jugendliche aus der Schule inspirieren könnte, solche Nistkästen zu bauen." Sebastian Heinen, der in der Emmericher Gesamtschule Projekte in und um die Schule koordiniert, zeigte spontan Interesse an einer Mitarbeit. "Ich finde die Idee sehr gut. Meine Eltern wohnen in Hüthum und sind dort auch vom Eichenprozessionsspinner betroffen. Die Kinder könnten im Unterricht ein Bewusstsein für die Gefahr entwickeln. Und da auch einige Kinder aus Hüthum und Elten dabei sind, könnte das Projekt funktionieren."
Nun muss man abwarten, was die Schüler dazu sagen. Es wäre jedenfalls hilfreich, wenn sich in den Nistkästen tatsächlich Meisen ansiedeln würden. Im April und Mai sind die Larven soweit, dass sie die gefährlichen Brennhaare bilden. Für den Menschen ist aber die Zeit von Ende Mai bis Anfang Juli gefährlich. Dann verlieren viele Tiere ihre Härchen, die dann vom Wind verbreitet werden. Auch alte Nester sind noch eine Gefahrenquelle, da sich hier Brennhaare angesammelt haben, die bis zu drei Jahre gefährlich sein können.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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