„LEPUS NRW“ möchte sich für die Artenvielfalt einsetzen
Rebhuhn und Feldhase auf dem Rückzug
Am Mittwoch wurde in Rees das Projekt „LEPUS NRW – Lebensräume erhalten, planen und schützen“ gestartet. Im Rahmen des dreijährigen Naturschutzprojektes soll im Rheinland der Artenverlust des Niederwildes bekämpft werden. Dazu will man Landwirte, Grundbesitzer, Jäger und Naturschützer umfangreich beraten.
Die Population bei Offenlandarten wie Rebhuhn, Feldhase oder Feldlerche ist seit 1980 teils um mehr als 90 Prozent zurückgegangen. Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft möchte dem entgegenwirken und die Lebensraumbedingungen für Niederwildarten optimieren und so die biologische Vielfalt fördern und erhalten.
Im Rahmen des LEPUS-NRW-Projektes wurde ein umfangreicher Katalog erstellt, der mögliche Maßnahmen im Acker, Grünland und Gewässer aufzeigt. Der Maßnahmenkatalog reicht dabei von Waldrändern und Heckenkomplexen über die Gestaltung und Pflege von Kleingewässern bis hin zur Anlage von Blühflächen, quasi dem „gedeckten Tisch“ im Offenland.
Wo eignet sich wann welche Maßnahme?
„So werden Lücken im Nahrungskreislauf von Insekten, Bodenbrütern und Niederwild geschlossen und gute Lebensbedingungen für wachsende Populationen geschaffen“, ergänzt Friedhelm Decker, der Vorsitzende der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft.
„Die Bereitschaft, sich für den Artenschutz einzusetzen, ist groß. Aber oft fehlt der Überblick, welche Maßnahmen sich wo und wann am besten eignen“, erläuterte Eckhard Uhlenberg, Präsident der NRW-Stiftung. Die NRW-Stiftung fördert das Projekt mit über 700.000 Euro.
Die Suche nach geeigneten Flächen
Um die Landwirte, Revierpächter und ehrenamtliche Naturschützer über die Maßnahmen und mögliche Förderprogramme, beispielsweise EU-Mittel zu informieren, bietet das fünfköpfige Projektteam Vollberatungen mit einem Umfang von zehn bis 15 Tagen und Kurzberatungen von zwei bis drei Tagen an. Es werden nun geeignete Flächen im Rheinland, sowie im Münsterland gesucht, die interessierte Landwirte, Jäger oder Grundeigentümer in das Projekt einbringen können. Innerhalb des dreijährigen Projektes sollen 30 bis 40 Landwirte umfangreich beraten werden. Für den Niederrhein wurden dazu zwei halbe Stellen geschaffen, Ansprechpartner hier ist Jan Dirk Schierloh.
7,5 Hektar Blühfläche - Population erhöht
Auch der Reeser Landwirt Felix Streuff hat engen Kontakt zu den Verantwortlichen des Projektes. Streuff ist Hegering-Leiter für Emmerich und Rees und hat mittlerweile 7,5 Hektar seines Ackerlandes als Blühflächen ausgewiesen. Dadurch hat sich die Population der Hasen und Rebhühner auf seinen Feldern wieder erheblich erhöht.
Informationen erhalten Interessierte im Netz unter www.lepus-nrw.de oder rheinische-kulturlandschaft/lepus.
Dirk Kleinwegen
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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