Paten besuchten ihre Bären

Auf dem Foto: Günther Oltrogge (IBF), Patin Ute Schmidt, Walter Braun (Beisitzer IBF), Thomas Schröder (Präsident Tierschutzbund) und Siegmund Schmidt. Foto: Ralf Beyer
  • Auf dem Foto: Günther Oltrogge (IBF), Patin Ute Schmidt, Walter Braun (Beisitzer IBF), Thomas Schröder (Präsident Tierschutzbund) und Siegmund Schmidt. Foto: Ralf Beyer
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Die Wege von Evelyn Voss Cramer (Schatzmeisterin beim IBF) und dem Deutschen Tierschutzbund trennen sich. Sie habe zwar tolle Arbeit in den letzten Jahren geleistet, doch ein Vertrauen in die Zukunft ist von Seiten des Deutschen Tierschutzbundes nicht mehr gegeben. Das teilte deren Präsident Thomas Schröder beim Patentag im Anholter Bärenwald mit.

„Wenn sie meint, das alles hier gehöre quasi ihr, dann ist das der falsche Weg“, bemerkte Schröder. Er konnte nichrt verstehen, dass man kein gemeinsames Gespräch hätte führen können. Er wäre jederzeit dazu erreichbar gewesen. Nun sieht es so aus, als ob sich die Wege zwischen Tierschutzbund und Vos-Cramer künftig trennen. Doch darüber wollte Thomas Schröder eigentlich gar nicht reden. Ihm ging es vielmehr um einen kleinen Geburtstag, nämlich zehn Jahre Bärenpark.
Es sei eine zehnjährige Erfolgsgeschichte. Allerdings gebe es keinen Grund in Jubelstürme auszubrechen. „Denn auf der anderen Seite ist es auch ein politisches Versagen. Die Zoos in Deutschland erhalten Millionen an Subventionen, nur wir als Tierschutzbund kriegen keine.“ Der Bedarf an Platz für Bären wäre hier in Anholt noch viel größer. „Circa 250 Bären werden nicht artgerecht gehalten. Im Kölner Zoo beispielsweise kriege ich das Heulen, wenn ich sehe, wie die Bären dort gehalten werden.“ Doch in Anholt ist mit den zurzeit zehn vorhandenen Bären die Kapazität am Ende. Mehr geht einfach nicht. „Wir bräuchten ein vielfaches an Gelände“, so Schröder.
Günter Oltrogge vom IBF (International Bear Federation) bemerkte: „Mit dem Anholter Bärenwald haben wir eine Einrichtung mit Vorbildcharakter. Aber um das Engagement dauerhaft zu halten, brauchen wir Bärenpaten und Spender.“ Die waren nun am gestrigen Samstag in den Bärenpark eingeladen. Rund 180 hatten sich angemeldet, die in zwei Gruppen durch den Park gingen, um „ihre“ Bären zu besuchen. „Wir haben vor vier Jahren damit angefangen und es waren ungefähr 75 Paten hier, heute sind es 180. Damit gibt der IBF den Paten etwas wieder, und für die Menschen ist das oft mit einem emotionalen Erlebnis verbunden“, erklärte Thomas Schröder.

Zwei Paten befragt

Aus dem oberfränkischen Hof waren Ute und Siegmund Schmidt mit dem Wohnmobil angereist. „Wir sind jetzt schon das dritte oder vierte Mal hier und verbinden den Besuch immer mit einem Urlaub“, so Siegmund Schmidt. Sie sind Paten vom Kragenbär Charlottus. „Wir waren vor zehn Jahren hier und sind eher zufällig auf den Park gestoßen“, fügte seine Frau hinzu.
Paten sind auch Bettina und Andreas Buchholz aus Geseke. „Wir sind jetzt zum dritten Mal hintereinander hier, kommen aber auch Ostern und im Herbst in den Park. Wir haben damals von der Rettungsaktion von Bene gehört und sind Paten von ihm geworden. Nun ist er letztes Jahr verstorben und jetzt sind wir Paten von Ronja“, erzählte Andreas Buchholz.
Die zehn Braun- und Kragenbären haben im Anholter Bärenwald alles, was sie für ein artgerechtes Leben brauchen. Hier können die Tiere klettern und in den Teichen nach Herzenslust baden. Und sie haben richtige Erde unter ihren Tatzen.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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