Hoch lebe der König
Hüthum. Das war aber eine schwere Geburt. Trotz kaiserlichen Wetters blieben die beiden Aufrufe zum Königsschießen bei den Michaelschützen ohne zählbares Ergebnis. Dass die Grünröcke dennoch einen König fanden, haben sie einem der beiden Spiertz-Brüder zu verdanken.
Es war so ein Tag, an dem Helden geboren werden. Der neue Unterstand der Schützen hatte seine Premiere mit Bravour überstanden und schließlich sollte hier auch ein neuer König seine Regentschaft antreten. Doch trotz strahlenden Sonnenscheins blieb der Schießstand zunächst menschenleer. Wollte denn wirklich niemand die Nachfolge des immer noch amtierenden Königs Michael te Baay antreten? Augenscheinlich nicht. Während die Schützen im Saal ausgelassen feierte, ergriff der stellvertretende Brudermeister Johannes ten Brink (er vertrat Jochen Spiertz) das Wort.
Solange er stellvertretender Brudermeister sei - und das ist er immerhin schon seit 28 Jahren - habe es noch nie keinen Bewerber gegeben. „Das wird es auch unter meiner Egide nicht geben.“ Klare Worte, die sich einer offensichtlich ganz besonders zu Herzen genommen hatte: der Bruder des Brudermeisters, Andre Spiertz. Er wollte es angehen und nach 1980/81 zum zweiten mal den Thron der St. Michael Schützen besteigen.
Und dann kam Leben in den Schießstand, denn einige Vorstandskollegen schossen mit auf den Vogel. Den Anfang machte Michael te Baay und so dauerte es bis zum achten Schuss, ehe Andre Spiertz das erste mal eingriff. Nun ging alles ruckzuck. Mit dem 33. Schuss holte Andre Spiertz die Überreste von der Stange und um 17.30 Uhr hatte Oberhüthum einen neuen Regenten. Zur Königin erkor er sich Ehefrau Roswitha.
Zuvor hatte es besser gelaufen, denn beim Schießen auf die Preise beteiligten sich alle an dem Wettkampf zwischen Mensch und Holzvogel. Den Gästepreis (Krönchen) sicherte sich dabei Thomas Jansen von der Stadtsparkasse. Den Kopf nahm Hannes Heuvel in Empfang und die Flügel teilten sich Johannes ten Brink (links) und Klaus Götte. Im Kampf um den Reichsapfel war Ewald Schwingeneder erfolgreich. Das Zepter errang Michael Hülkenberg.
Im Rahmen des Festes wurden auch wieder zahlreiche Jubilare geehrt. So freuten sich Thilo Spiertz, Kai Pelzer, Karl-Heinz Heuvelmann und Kevin Götte über zehn Jahre im Verein. 25 Jahre dabei sind Axel und Ingo ten Brink, Heinz-Gerd Diks, Bernd und Stefan Driesen, Andreas Gerling, Michael Hülkenberg, Stephan Lodewick und Hans Wolters sen. Auf 40 Jahre blickten Kurt Peters, Walter Stevens und Herbert Lueb zurück. Ein halbes Jahrhundert gehören Willi Bekker, Gerd Kerst und Albert Seggelink der St. Michael-Schützenbruderschaft an.
Eine besondere Auszeichnung erfuhr Horst Vollmer. Er wurde mit dem Sebastianus-Ehrenkreuz ausgezeichnet.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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