„Für den Verein getan“

Das neue Isselburger Königspaar: Marion Krusen und Klaus Sewing (Mitte). Fotos: Jörg Terbrüggen
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Isselburg. Dunkle Regenwolken zogen über Isselburg hinweg. Auf dem Festplatz pfiff teilweise ein ordentlicher Wind durch die Baumwipfel. Und dann gab es noch einen Bewerber auf den Thron, der abbrechen musste.

Es waren nicht nur die Wetterkapriolen, mit denen die Isselburger Schützen am Montag kämpfen mussten. Regen, Sonne und Wind wechselten sich beinahe minütlich ab. Davon ließen sich die Schützen zunächst einmal nicht beeindrucken. In aller Seelenruhe kämpften sie um die begehrten Preise. Stefan Hackvort trug sich als erster in die Sieger-Liste ein und nahm den Kopf mit nach Hause. Das Zepter schoss Martin Schulz ab. Den Reichsapfel sicherte sich Thomas Hackvort. Im Kampf um den rechten Flügel behielt Stefan Hakvoort die Oberhand. Das linke Gegenstück ging an Michael Moldenhauer.
Soweit die Pflicht, nun sollte die Kür folgen. Neben Klaus Sewing hatte sich kurzfristig noch Marcel Hungerkamp in die Liste der Königsbewerber eintragen lassen. Zunächst sah auch alles nach einem spannenden Zweikampf aus, doch dann gab es plötzlich eine Unterbrechung. Nicht aber wegen eines herannahenden Unwetters. Der Ehefrau von Marcel Hungerkamp ging es daheim nicht so gut. Sie bat ihren Mann vom Königschießen zurück zu treten.
Nach einer kurzen Besprechung mit dem Vorstand folgte der Mann dem Ruf seiner Frau, ließ damit aber auch Klaus Sewing alleine am Schießstand zurück. Es dauerte noch eine ganze Weile, ehe der übrig gebliebene Königbewerber den Kampf mit dem hölzernen Federvieh alleine aufnahm. „Der Vogel muss fallen, erst dann haben wir einen neuen König“, ließ Präsident Paul Krusen die wartenden Journalisten wissen. Damit war klar, ein schnelles Ende war nicht in Sicht.
Und nun kam auch noch der Wind ins Spiel. Schützen hielten die Plane am Schießstand fest, damit diese nicht ein Opfer des böigen Windes wurde. Der Vogelfang wippte ebenfalls das ein oder andere mal, was das Schießen nicht gerade erleichterte. Doch nach 180. Schuss war es dann um 14.17 Uhr endlich soweit und Klaus Sewing holte die Überreste von der Stange.
Der Jubel allerdings hielt sich in Grenzen. „Ich hatte keine Motivation mehr alleine zu schießen. Ich wollte eigentlich nicht mehr, ich habe nur noch für den Verein geschossen. Eine strahlende Königin nahm ihn in den Arm und meinte nur kurz: „Jetzt haben wir es geschafft.“ Vor zehn Jahren war die Idee zwischen Klaus Sewing undMarion Krusen entstanden. Vor fünf Jahren platzte der erste Anlauf, weil Präsident Paul Krusen gesundheitlich schwächelte. Nun hat es funktioniert. „Jetzt machen wir uns ein schönes Jahr und machen das Beste daraus, auch wenn es blöd angefangen hat.“
Der König ist 50 Jahre, von Beruf Buchhalter, verheiratet und Vater zweier Kinder. Im Verein ist er stellvertretender Kassierer und Organisator des Kinderschützenfestes. Die Königin ist 47 Jahre und arbeitet im St. Elisabeth Haus.
Erstmals durften in diesem Jahr übrigens auch die Frauen auf einen Vogel schießen. Erste Isselkönigin wurde die 25-jährige Juliane Krappe. Insgesamt 80 Frauen haben mitgeschossen, der Spaßfaktor war groß. Ob es eine Wiederholung geben wird, entscheidet sich nach dem Schützenfest. Während der Feierlichkeiten gab es zudem noch einige Ehrungen. 25 Jahre bei den Schützen sind Jürgen Fischdick, Heinrich Hormann, Johannes Rosch, Hans-Peter Ewen, Bertil Biermann, Michael Moldenhauer, Christoph Kock, Marc Hetkamp, Rainer Arntzen und Rolf Hetkamp.
Auf 40-jährige Zugehörigkeit blickte Johann Liedlbauer zurück. Ein halbes Jahrhundert im Isselburger Schützenverein sind Franz Schmalhorst, Friedrich Theyssen, Theo Hetkamp, Peter Terstegen, Peter Schenning und Werner Moschüring. Gar 60 Jahre gehört Rudolf Holtkamp der Schützenfamilie an.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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