Endlich Sommer!
Endlich hat sich der Sommer auch zu uns verlaufen!
Endlich ist es warm, wunderbar warm!
Der Himmel wölbt sich unendlich blau, nur hier und da mal ein paar plustrige Wölkchen, die zu schweben scheinen.
Die Kondensstreifen malen geometrische Muster ins Blau.
Der dicke Frosch vom Nachbargrundstück quakt seine Lebensfreude laut heraus, seine Konkubinen fallen etwas dezenter mit ein. Winzige Kaulquappen springen durch unser gerade gewässertes Blumenbeet. Haben sie sich verlaufen?
Der Zaunkönig singt, was seine Lungen nur hergeben. Sein Gesang ist so wunderschön, dass selbst die Amseln mit einstimmen. Und das sogar am helllichten Tag, nicht nur frühmorgens und in der Dämmerung. Vögel aller Art und Coleur turnen in den Ästen, zwitschern und suchen nach Material für ihre Nester.
Bienen brummen durch die Blütenkelche, dick mit Blütenstaub bepackt.
Ach, wie ist der Sommer schön!
Endlich keine Schnecken mehr. Keine Schleimspuren, die den Garten wie mit einem Glibbernetz überziehen. Keine abgefressenen Blumen und Pflanzen. Man kann wieder unbesorgt mit bloßen Füßen durch den Garten laufen, ohne Gefahr, bei Schritt und Tritt eine dicke Nacktschnecke zwischen den Zehen zu spüren...
Die Sommerblumen wiegen sich ganz leicht und sacht in der warmen Brise, nicht vom Wind gepeitscht und vom Klatschregen zerfleddert wie noch vor gar nicht langer Zeit. Aufrecht stehen sie und recken ihre vielfarbigen Blütenkelche
unbesorgt in die Luft. Gelb, rosa, pink, lila, weiß, blau, orange, alles kunterbunt durcheinander. Die Bechermalven, die ich (noch gegen den Willen meines lieben Mannes : hör auf, wir haben mehr als genug...) ausgesät, pikiert und in jedes winzige Plätzchen Erde gepflanzt hatte, blühen in voller Pracht. Die Rittersporn stehen auch in den Startlöchern, erstes Lila ist schon sichtbar.
Die Insekten taumeln wie betrunken von einer Blüte zur nächsten.
Ach, ich liebe den Sommer!
Wenn ich (als Rentner, sorry!) mittags auf der Liege unterm Sonnenschirm döse, oder wir abends nach dem Bewässern auf unserer knorrigen Bank sitzen, verschwitzt, mit nackten, schmutzigen Füßen und einem Glas eisgekühltem Bier in der Hand, dann sage ich glücklich: Was geht es uns doch gut. Danke, lieber Gott!
Autor:Christel Wismans aus Emmerich am Rhein |
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