Der Rheinschwimmer nähert sich dem Ziel
Es waren die letzten Meter für diesen Tag, die Professor Dr. Andreas Fath zu bewältigen hatte. Und plötzlich schoss der Regen aus den dunklen Wolken und prasselte auf den Rheinschwimmer herab, als dieser am Mittwoch sein Tagesziel Emmerich unterhalb der Rheinbrücke erreichte.
Die Anstrengung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Wenigstens trocken hätte es sein können, als Andreas Fath aus dem Rhein stieg. Die Augen hatte er immer noch hinter der kleinen Brille versteckt, erst langsam gewöhnten sich die Pupillen ans Tageslicht. „Mir ist kalt und ich bin froh, wenn ich eine warme Dusche kriege“, erzählte der Professor, der sich ein Jahr lang intensiv auf das Rheinschwimmen vorbereitet hatte.
„Die letzten Kilometer waren sehr zäh. Gut ging es, als es noch warm war. Da habe ich auch einiges von der Landschaft gesehen. Doch jetzt gegen Ende ist es sehr anstrengend. Man glaubt, man ist auf hoher See. Es geht hoch und runter beim Wellengang, wenn die Schiffe vorbeifahren. Man kriegt Kopfschmerzen und es wird einem übel.“ Doch eine Pause einlegen will er dann doch nicht. „Stillstand heisst frieren.“
Start war in der Schweiz
Am 28. Juli hatte sich Professor Dr. Andreas Fath im schweizerischen Kanton Garubünden im Tomasee, er gilt als Quelle des Rheins und liegt auf 2.345 Metern, auf seine 1.231 Flusskilometer lange Reise begeben. Dabei geht es ihm, wie der Projekttitel „Rheines Wasser“ deutlich macht, nicht so sehr um die sportliche Herausforderung. Fath beprobt während des Schwimmens den Rhein. Hilfe erfährt er dabei von Studenten der Hochschule Furtwangen.
Dabei werden Schnell-Tests direkt vor Ort gemacht, andere Wasserproben sind für Institute bestimmt. „Die Qualität des Rheins hat sich deutlich verbessert“, bemerkte einer der Studenten, die Fath an der Wardtstraße erwarteten. Fath wird auch auf dem Wasser von zwei Teams begleitet. Auf dem Begleitboot ist auch ein Rettungsschwimmer dabei, flankiert wird er zudem von einem Zweierkajak.
Ehemaliger Kollege vor Ort
Bei Rheinkilometer 800 begann Professor Dr. Andreas Fath am Mittwoch seine Strecke von Götterswickerham in Voerde bis Emmerich. Meistens krault er im Wasser, vor allem bei Regen. Lässt es die Strömung zu, lässt er sich auch manches Mal mittreiben. „Ich sehen mich jetzt dem Ende entgegen. Gott sei Dank sind die letzten beiden Etappen kürzer. Das Ende der Reise wird bei Hoek van Holland sein. Der Rhein durchfließt auf seinem Weg vom Ursprung in der Schweiz bis zu seiner Mündung in den Niederlanden insgesamt neun Staaten. Emmerich war dabei die letzte deutsche Anlaufstation.
Überrascht wurde der Rheinschwimmer übrigens in Emmerich von seinem ehemaligen Kollegen Josef Rumahi aus Rees. Bis Juni 2011 hatte er zusammen mit Fath bei Hans Grohe im Labor gearbeitet. „Ich verfolge den Weg jeden tag am Laptop. In Rees habe ich es leider nicht geschafft, deshalb bin ich heute hier nach Emmerich gekommen“, so Rumahi.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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