Krokusse, Narzissen und Traubenhyazinthen wurden gepflanzt
Blumen für den Frieden
Es war recht kühl an diesem Montagmorgen. Vor der Christuskirche hatte die Firma Otten eine rund 60 Quadratmeter große Fläche mit vielen kleinen Löchern vorbereitet. Auf dem Rasen standen große Säcke mit Blumenzwiebeln.
Es war ein friedlicher Tag, an dem sich rund 40 Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 13 Jahren aus dem niederländischen Almende College Wesenthorst und der Leegmeer-Grundschule vor der Christuskirche trafen, um 6.000 Blumenzwiebeln in den europäischen Farben zu pflanzen. Der Tag war dabei ganz gezielt ausgesucht worden, denn heute vor 75 Jahren wurde die Stadt Emmerich während eines verheerenden Luftangriffs beinahe völlig zerstört.
Bürgermeister Peter Hinze begrüßte die Kinder und wies noch einmal auf die Bedeutung des Tages hin. "Für uns war es ganz besonders wichtig, dass wir diese Aktion auch grenzüberschreitend hin bekommen haben, denn schließlich war ja auf beiden Seiten der Grenze Krieg und Zerstörung." In beiden Schulen wurde daher im Vorfeld auch auf die Bedeutung des Tages hingewiesen.
In der Nachbargemeinde Klein Netterden waren mit Leo Pastors und Hubert Meenen zwei Zeitzeugen in der Schule, um den Kindern über die schrecklichen Ereignisse zu berichten und ihnen zu zeigen, dass 75 Jahre Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind. "Das können wir gar nicht hoch genug schätzen", so der Emmericher Bürgermeister. Nun standen die Kinder also vor der Kirche, in ihren Händen ein paar Blumenzwiebeln. Während sich die einen im Weitwurf übten und dabei auch sogar das ein oder andere Loch trafen, suchten die anderen doch eher die Nähe.
Vor allem die Mädchen ließen die kleinen Blumenzwiebeln (Krokusse, Narzissen und Traubenhyazinthen) fein säuberlich in die Erde gleiten. Nach ein paar Minuten waren alle 6.000 Blumenzwiebeln in den Löchern. Je nach Wetterlage sollen sie im Februar oder März für ein farbenprächtiges Blütenmeer vor der Kirche sorgen. Diese junge Dame ließ die Blumenzwiebeln langsam in das Loch gleiten.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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