Alles für die Uferschnepfe

Projektleiterin Susanne Klostermann von der NABU-Naturschutzstation Niederrhein und Martin Brühne vom Naturschutzzentrum Kreis Kleve erläutern das Bauprojekt. Foto: Jörg Terbrüggen
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Mit ihren langen, fast geraden Schnäbeln stochern sie im feuchten Boden nach Würmern, Schnecken und anderen Bodenlebewesen. Seit einigen Jahren besiedeln einige Uferschnepfen auch den Lebensraum in der Hetter.

Hier haben das Naturschutzzentrum des Kreises Kleve und die NABU-Naturschutzstation Niederrhein einiges in den zurückliegenden vier Jahren getan, damit die Hetter zum größten und dichtesten Verbreitungsgebiet der auf der Artenschutzliste stehenden Uferschnepfe in ganz Nordrhein Westfalen wird. Nachdem man das Projekt „Lebensraum Hetter“ im Jahr 2007 bei der Europäischen Union beantragt hat und die ersten Maßnahmen durchgeführt wurden, hat sich die Population der Uferschnepfe in diesem Raum stabilisiert.
Die nötigen Flächen, insgesamt fast 100 Hektar, wurden von der NRW-Stiftung Anfang bis Ende der 90er Jahre angekauft, um überhaupt Maßnahmen durchführen zu können. Die Landwirte sind eng in das Projekt eingebunden.

Hydrogeologisches Gutachten

Wird doch auf den entsprechenden Flächen wenig oder gar nicht mehr gedüngt. Zweimal im Jahr wird das Grün gemäht. Nach einem hydrogeologischen Gutachten stand dann auch fest, was unternommen werden musste, um das Gebiet wieder feuchter zu machen. Denn die Vögel, neben der Uferschnepfe sind hier auch Kiebitze, Rotschenkel, Bekassinen und große Brachvögel angesiedelt, brauchen weiche Böden.
Gräben auf einer Gesamtlänge von 7,7 Kilometer wurden von Hochstauden und Schilf befreit, Probestaue wurden errichtet. Nun sollen in die Entwässerungsgräben 14 regelbare Stauwehre und zwei Sicherungswehre mit Rückstauklappen eingebaut werden. „Durch die Staue kann das Wasser dann etwas länger auf der Fläche bleiben“, erläuterte Martin Brühne vom Naturschutzzentrum. „Es ist wichtig regelbare Staue zu haben, denn im Sommer sollen die Flächen von den Landwirten bewirtschaftet werden“, fügte Susanne Klostermann von der NABU-Naturschutzstation hinzu.

Erstmals 50 Reviere

Zusätzlich gibt es in dem Gebiet noch einige Senken, die optimiert werden sollen. „Sie sind an den Kanten zu steil“, so Brühne. Die ersten Maßnahmen haben jedenfalls dazu geführt, dass das Gebiet auf die betreffenden Vögel attraktiv wirkt. „Die Schnepfen bleiben und brüten. Wir haben im letzten Jahr erstmals mehr als 50 Reviere festgestellt“, freute sich Susanne Klostermann. Auch im kleinen Hetterbogen sind wieder Brutstätten zu finden. Die Firma Loock aus Kleve soll nun mit schwerem Gerät bis Ende Februar dafür sorgen, die Pläne der Naturschützer umzusetzen.
Neben der Anlage einer großen Senke, die sich über mehrere Parzellen erstrecken wird, werden auch verschiedene kleinere Senken und Mulden, aus ökologischer und landwirtschaftlicher Sicht verbessert. Diese werden so gestaltet, dass der Zu- und Abfluss von Wasser aus den benachbarten Gräben über die dort eingebauten Staue geregelt werden kann. Zwischen März und Juli müssen die Arbeiten übrigens aufgrund der Brutsaison unterbrochen werden. Im Sommer sollen sie fortgeführt und beendet werden.
Etwa 300.000 Euro kosten die jetzigen Maßnahmen, die zur Hälfte vom Land NRW und der EU finanziert werden. Wer mehr über das LIFE-Projekt erfahren möchte, der kann sich eine kostenlose Broschüre beim Naturschutzzentrum in Bienen, Niederstraße 3 oder bei der NABU, Im Hammereisen 27 e, kostenlos besorgen. Auf den 50 Seiten wird nicht nur das Projekt vorgestellt, es kommen auch Anwohner, Landwirte und Naturschützer zu Wort.

Projektleiterin Susanne Klostermann von der NABU-Naturschutzstation Niederrhein und Martin Brühne vom Naturschutzzentrum Kreis Kleve erläutern das Bauprojekt. Foto: Jörg Terbrüggen
Martin Brühne beobachtet den Lebenraum Hetter sehr aufmerksam. Foto: Jörg Terbrüggen
Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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