Wie ein großes Puzzle
Na das ist ja mal eine coole Beschäftigung in den Sommerferien. Eifrig kramen die Kinder unter der Zeltplane in kleinen Eimerchen, holen farbige Fliesen heraus und setzen diese ganz vorsichtig auf den großen Koloss, der da still und friedlich im Sand schlummert. Das farbenprächtige Chamäleon nimmt langsam Gestalt an.
Die zehnjährige Emma ist die ganze Zeit damit beschäftigt, unterhalb des großen Kopfes kleine Fliesenstücke aufzukleben. "Das macht richtig Spaß", bemerkte sdie Nichte von Lehrerin Yvonne Mülleneisen, die ebenfalls Teil des Teams Chamäleon ist. "Ich finde es gut, weil ich die Wahl selbst gemacht habe", gestand uns Emma. Denn vor ein paar Monaten haben die Schüler des Offenen Ganztags sich genau für dieses Projekt entschieden.
Nachdem dann die Styroporkonstruktion fertig war und vor ein paar Wochen der Beton aufgetragen wurde, konnten jetzt die kleinen Hände bei der Friemelsarbeit anpacken. Überall auf dem Boden verteilt standen kleine Töpfe oder Eimer, in denen sich gelbe, grüne, rote und andersfarbige Fliesen befanden. Künstlerin Nicole Peters hatte die Schwimmbadfliesen im Baustoffhandel gekauft, sie klein geschlagen und durch den Betonmischer gejagt. Das diente dazu, dass die scharfen Kanten nicht mehr vorhanden waren. "Insgesamt 15 Quadratmeter Fliesen sind es", so Peters.
Während die einen noch eifrig die kleinen Teile auf den wuchtigen Körper setzten, wischten andere bereits mit einem kleinen Schwamm die Flächen sauber. Jasmin, duie selbst mal auf der Rheinschule war, half gerne mit. "Wir arbeiten alle gemeinsam, das finde ich toll." Und natürlich das Fliesenl egen. Leandro besucht die zweite Klasse der Rheinschule. Auch er hatte dam,als für das Chamäleon gestimmt. Er freut sich schon, wenn das Tier fertig ist und er darauf spielen kann.
Es war schon beeindruckend, wie behutsam die Jungen und Mädchen hier zu Werke gingen. Nichts wurde einfach nur so drauf geklatscht, alles musste passen und gut aussehen. "Wir haben von oben angefangen und uns dann herunter gepuzzelt", schmunzelte die Künstlerin. Für sie ist es ein zweigeteiltes Kunstwerk, nämlich die sichtbare Kunst, die das Chamäleon darstellt und die unsichtbare, was es mit den Erbauern macht. "Das wird sichtbar, wenn sie darüber erzählen."
Bei dem viereinhalb Meter klangen Chamäleon handelt es sich um eine Sitzskulptur, die dauerhaft auf dem Schulhof bleibt. Am 17. September wird es offiziell eingeweiht. Ich sehe doch wohl richtig gut aus. Lehrerin Yvonne Mülleneisen und ihre zehnjährige Nichte Emma helfen auch mit. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der Rheinschule, des Offenen Ganztags und des Berufsverbandes bildender Künstler.
Gefördert wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen von "Kultur macht stark - Bündnisse für Bildung", vom Förderverein und von der Stadt Emmerich.
Unterstützt wurde Nicole Peters durch die frisch gebackene Kunsttherapeutin Julia Beier und durch Julia Heuvelmann vom Offenen Ganztag. Mehr Infos
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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