Mit Schall und Scherz und einem großen Vrasselter Herz
Emmerich. Das Stadttheater öffnete am Samstagabend seine Pforten zur 42. GECK -Prinzen-Proklamation. Und dem Ruf des Gecks waren wieder einmal viele Jecken gefolgt. Das Stadttheater war bis auf den letzten Platz gefüllt als die drei Tenöre des GECK mit ihrem Eröffnungslied das Publikum direkt in die richtige Stimmung brachten.
Das GECK hatte auch zwei neue Funkemariechen im Gepäck. Janika Neumann und Julien Gertzen feierten an diesem Abend ihr Debüt. Nach der Begrüßung von Bernd Schugt wurde es dann auch schon "ernst". Das Prinzenpaar der Session 2011/2012 Peter & Christiane wurde auf die Bühne gebeten. "Mir schlottern ganz schön die Knie", sagte der Prinz der kurze Zeit später seine Ketten abgeben musste. Mit großem Applaus verabschiedete das Publikum sich von dem scheidenden Prinzenpaar und die gute Stimmung, welche die beiden in ihrer Session verströmt hatten, wurde einmal mehr spürbar. "Danke für so viele Momente die wir niemals vergessen werden", sagte Christiane noch zum Abschied. Und dann war es soweit. Die Türen öffneten sich und herein kam die schmucke neue Garde nebst Prinz Hänske dem I. und seiner wunderhübschen Prinzessin Anna-Lena die I. Der Spielmannszug Vrasselt hatte es sich nicht nehmen lassen, seinen "Tambourmajor" Hänske Böcker zu diesem Anlass musikalisch zu begleiten und hatte bereits auf der Bühne Platz gefunden. Hänske Böcker, ist bekannt wie ein bunter Hund. Er steht bereits seit 1974 auf der Vrasselter Bühne und übernahm 1990 das Präsidentenamt des VCK´s. Auch seine Tochter Anna-Lena ist im Karneval seit Jahren aktiv. Sie sorgt dafür, dass die Mädels des VCK Balletts immer top gestylt sind. Diese beiden werden die Emmericher Narrenschar nun durch die jecke Jahreszeit führen und Bernd Schugt wünschte den beiden nach der offiziellen Übergabe der Prinzenkette "ein glückliches Hänschen" und stellte nun den offiziellen Namen der beiden vor: Prinz Hänske der I. de Vrasselte Geck met et Trömmelsche im Gepäck und seine Prinzessin Anna-Lena die I. vom Dorf am Deich ins Narrenreich. Der frisch proklamierte Prinz machte dann dem Motto der Session alle Ehre und legte den Trommelgürtel um. Es gab ein paar Geburtstagskinder, welchen er ein Ständchen brachte. Das Lied des „Trömmelsche“ hatte er liebevoll um getextet, um den Narren von Elten bis nach „Prasselt“ ein herzliches „Stell Dich ein“ zu geben. Und Hänske machte seinen Job von der ersten Sekunde an souverän. Er sprach mit viel Witz und machte das Publikum mit seiner offen und völlig herzlichen Art direkt zu seinen Fans. Bürgermeister Johannes Diks hatte sich für die beiden etwas ganz Besonderes einfallen lassen: "Das muss doch auch mal ein, so eine Rede geht auch als Reim. Die Narren halten uns den Spiegel vor, mit Witz und Spott und viel Humor", begrüßte er den neuen Prinzen und seine Prinzessin. Als Präsent überreichte er den beiden einen Regenschirm mit einem Umschlag. Dessen Inhalt ist für die Tafel gedacht. Denn Hänske und Anna-Lena haben sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Statt der üblichen Geschenke, welche während den Sitzungen an den Prinzen und seine Prinzessin überreicht werden, haben die beiden kleine Trömmelchen umgebaut. Hier drin wird Geld gesammelt für den Nachwuchs im Karneval. Eine solche Trommel überreichte der Prinz dann auch dem ersten Bürger der Stadt und erklärte ihm auch gleich, wie er diese am schnellsten voll bekäme. Bei jeder Ratssitzung sollte die Trommel auf dem Tisch stehen. Wenn dann zum Beispiel Udo Tepass dazwischen ruft, drei Euro in die Kasse! Anna-Lena und Hänske verlasen dann ihre 11 Paragraphen und ließen keinen Zweifel daran, für was sie in dieser Session stehen: „ Keine Mauer, keine Schranken lasst uns über Brücken gehen“, lautete nur einer davon. Dann wurde es ernst für die neue Garde. Sie nahmen Aufstellung zum Gardelied und zum Gardetanz. Wer in der vergangenen Session Peter & Christiane mit ihrer Garde erlebt hatte, war sicherlich gespannt, was diese Truppe auf die Beine stellen würde. Und das Publikum wurde mehr als überrascht. Mit einem absoluten Knaller, fegte die Garde mit höchst anspruchsvoller Akrobatik und Hebefiguren über die Bühne und das Publikum konnte kaum glauben was es da sah. Seit April hatte man diese Choreografie einstudiert. Dabei waren Lana Verfürth und Steffi Kühn maßgeblich an der Entstehung und Durchführung beteiligt. Mit „Standing Ovations“ wurde die Truppe zu einer Zugabe aufgefordert. Und auch der restliche Abend rundete diese gelungene Vorstellung ab. Das Schützenballett Elten ließ das Publikum mit dem Tanz „Mimis Krimi“ als Grufties verkleidet und mit Tönen von Michael Jackson schaudern und die „Bon Amies“ aus Praest präsentierten einen super synchronen Marschtanz. Ein weiterer Tanzakt waren die Mädels von den Kolpinggesellenfunkern Blau-Weiß die mit dem Showtanz „Flügelträume“ und einer unglaublichen Maskerade das Publikum verzauberten. Eine durfte natürlich nicht fehlen. Das Karnevalurgestein Bärbel Klümpner stellte als „Queen of Carneval“ die Garde vor und brachte das Publikum zum Weinen – allerdings vor Lachen. „Also eins kann ich Ihnen sagen, der Tanzlehrer dieser Truppe hat jetzt ein Burn-Out. Die Jungs dachten sich frei nach dem Motto: Trinken & Winken laufen sie hier auf und sind scharf auf den TV-Orden (Tages Vollster)“. Und auch Franz Feyen traf mit seiner Büttenrede genau den Zahn der Zeit und nahm die Stadtpolitik und die ein oder andere „Veränderung“ im Laufe der Zeit aufs Korn. „Früher war ein Schwimmbad noch als solches zu erkennen. Es war kalt, siffig und verchlort. Heute ist alles ein Wellnesstempel“. Und eine besondere Ehrung gab es an diesem Abend auch noch. Michael Roozendahl, seines Zeichens Hausherr des Stadttheaters und des PANs, wurde –völlig nichts ahnend – als „Senator“ des G.E.C.K.s ernannt. Man bedankte sich bei ihm für den unermüdlichen Einsatz und die große Unterstützung des Emmericher Karnevals. Nun kann sie also starten, die fünfte Jahreszeit. Mit einem Prinzenpaar und einer „Prasselter“ Garde die es versteht, das Publikum von den Stühlen zu reißen.
Autor:Betty Schiffer aus Emmerich am Rhein |
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