Luitgardis Grundschule auf dem "Spielplatz" der Natur
"Ich kann gut lesen" erklären Jan Wittenhorst und Nicole Derksen, "mir fällt Mathe leicht" ergänzen Tobias Reichelt und Jannis Reintjes spontan und Joel Lentjes und Calvin Christ meinen, Sport sei ihre Sache. Äußerungen von Schülern der Klassen 4a / 4b der Luitgardis Grundschule in Elten auf die Frage nach eigenen Stärken und persönlichem Können im schulischen Bereich. Fähigkeiten, die Kinder für sich selbst entdeckt haben und die für das spätere Berufsleben einmal wichtig sein werden.
Tiere üben bekanntlich keinen beruf aus, haben ganz präzise, instinktive Lebensziele: das eigene Überleben sichern und die eigene Art erhalten. Äußere Einflüsse können dies begünstigen oder erschweren. Besondere Fähigkeiten und Begabungen der Tiere helfen, diese lebensziele zu verwirklichen.
Diesen Fragen sind die Kinder gemeinsam mit dem Team der stationären Waldschule "Otto Markett" bei einem Erlebnistag vor Beginn der großen Ferien nachgegegangen. So konnten sie feststellen, dass die "Vegetarier" unter den Tieren es besonders schwer haben. Ihnen bleibt meist nur die Flucht und das frühzeitige Erkennen einer Gefahr so wie es der Feldhase vermag. Er hat ohne Kopfbewegung einen fast 360° Rundblick und ist in der Lage, mit 80 km / h , dabei Haken schlagend, einem Verfolger davonzueilen.
In vielen Fällen hilft eine "Tarnfarbe" bei Fell oder Gefieder, um sich dem Blick eines Beutejägers zu entziehen, wie dies besonders den weiblichen Bodenbrütern ( Fasan oder Rebhuhn ) häufig gelingt.
Die nachtaktiven Eulen haben z.B. Nachtsichtfähige Augen, die wie ein Restlichtverstärker wirken, ein Gehör, mit dem sie exakt Richtung und Entfernung zur Beute einschätzen können. Zudem können sie ihren Kopf um etwa 270° drehen und dank einem extrem weich-flauschigem Gefieder fast lautlos fliegen.Aber auch mancher Trick wird angewandt, um den Nachwuchs zu schützen. Die vermeintlich kranke, flügellahme Ente gaukelt dem nach den Nestlingen suchenden Greifvogel die "leichte Beute" vor, um - meist erfolgreich - vom Nest ihrer Jungen abzulenken.
Diese und viele andere Eigenheiten unsere heimischen Tiere wurden ebenso untersucht, wie auch die speziellen Anforderungen der einzelnen Tierarten an ihren Lebensraum. Fazit: der Straßenverkehr ist der Feind Nr.1.
Der Weg durch den Eltener Wald brachte so einige neue Einblicke hinter die Kulissen des Waldes. So wurde die Bedeutung der Bäume für uns Menschen herausgearbeitet. Vom Rohstoff Holz über den Lebensraum von mehreren Tierarten und Pflanzen bis zum Wasserspeicher und Sauerstofflieferant ist der Wald für uns unverzichtbar war die deutliche Erkenntnis. Immerhin produziert eine ausgewachsene Buche den Sauerstoffbedarf für 40 Mensvhen. Die Tatsache, daß 2000 Tierarten im Nahrungsgefüge nur an den Baum "Eiche" gebunden sind,überraschte alle Teilnehmer. So wurde dann zunehmend nach Auffälligem gesucht und hinterfragt, Käfer begutachtet, Löcher im Erdboden untersucht, Spuren im Boden betrachtet, den Geruch von Pflanzen bestimmt.
Es war für die Schüler ein erlebnisreicher Tag auf dem Spielplatz der Natur.
Für das Interesse und die aktive Mitarbeit und Gestaltung dieses Tages erhielten alle Schüler eine Urkunde. Das Team der Waldschule knüpft daran die Hoffnung zu mehr und dauerhaftem Interesse für die heimische Flora und Fauna.
Autor:Harald Rix aus Emmerich am Rhein |
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