Lebenshilfe und Berufskolleg: Gemeinsam ein Floß bauen

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Jan-Marten ist ein fröhlicher und recht aufgeschlossener Mensch. Er arbeitet in der Werkstatt der Lebenshilfe. Doch an diesem Tag hat er seinen Arbeitsplatz mit der Natur getauscht, denn er war einer der Teilnehmer, die am Nordufer des Reeser Meers Flöße bauten.

Tuve von Bremen beschäftigt sich tagtäglich mit der Natur und Umwelt am Wahrsmannshof. „Wir machen hier sehr viel mit behinderten Menschen. Dabei haben wir festgestellt, dass die Teilnehmer gerne praktisch arbeiten. So entstand die Idee eines Floßbauseminars.“ Und da das Thema Inklusion derzeit in aller Munde ist, kam dieser Gedanke schnell hinzu. Die Frage nach den Teilnehmern klärte sich relativ schnell, denn bei der Lebenshilfe rannte Tuve von Bremen offene Türen ein. Auch beim Berufskolleg Kleve stieß der Vorschlag auf große Zustimmung.
Dieses vermutlich einmalige Projekt in Nordrhein Westfalen überzeugte auch den Landschaftsverband Rheinland, der das Projekt finanziell unterstützte. „Da wir hier sehr viel mit Wasser und Natur zu tun haben gab es zwei Möglichkeiten für ein derartiges Projekt: Kanufahren oder Floß bauen. Beim Kanufahren macht man allerdings nicht viel, das war uns zu einfach“, so von Bremen. „Da fehlte uns das selber anpacken.“ So war die Entscheidung schnell gefallen. Wer aber sollte die fachmännische Anleitung zum Floßbau geben? Die Wahl fiel auf den Adventure Park Xanten, die Floßbau in ihrem Programm haben. Zwei Trainer halfen also am Donnerstag mit tatkräftiger und fachmännischer Unterstützung. Sabine Traxler: Wir haben die verschiedenen Bauteile wie Balken, Fässer, Seile und Bretter mitgebracht. Die Bretter müssen nun zunächst mit den Balken verbunden werden und diese schließlich mit den Fässern. Dabei kommt es vor allem darauf an, alles eng zu schnüren, damit kaum Spiel vorhanden ist.“ So wurde dann in den vier Teams kräftig an den Seilen gezurrt, Knoten gemacht und wsieder aufgemacht.

Anheben und kräftig rütteln

„Das kann so noch nicht passen“, bemerkte der zweite Trainer des Adventure Parks und zog die Seile richtig straff an. Gar nicht so einfach. Aber schließlich soll das Floß ja auch nicht direkt die Segel streichen und untergehen. „Bevor wir sie zu Wasser lassen, heben wir sie an und rütteln kräftig. Dann wird man sehen ob es hält“, schmunzelte Sabine Traxler. Jan-Marten gefiel die ganze Action. „Ich habe mich wahnsinnig darauf gefreut. Es ist ja auch schon das zweite Projekt mit sdem Wahrsmannshof. Ich bin nämlich schon Umweltassistent“, gestand er uns beim bemalen der Fahne. „Das ist eine coole Sache“, fand er.
Auch Susanne Stiller von der Lebenshilfe war eifrig dabei und scheute sich nicht mit anzupacken. Sie ist dort zuständig für die arbeitsbegleitenden Maßnahmen. „Wir haben in allen drei Werkstätten in Wesel, Rees und Alpen-Veen ein Plakat ausgehängt und jeder, der mitmachen wollte, konnte sich in eine Liste eintragen.“ Vor allem der Teamgeist und das Sozialverhalten wurde bei diesem Projekt groß geschrieben. Und jeder durfte hier seine Ideen und Vorschläge einbringen. Hand in Hand ging es dann auch auf dem Wasser zu. Denn dort musste gemeinsam gepaddelt werden. Ein Heidenspaß für alle Betiligten. Am 24. Juli findet übrigens ein weiterer Floßbau-Termin statt.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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