Kleve - Emmerich - Goch - Niederrhein: Matjes - Der traditionelle Holländische Hering ist wieder da!
Wer kennt den nicht und mag ihn nicht den Matjes: Sobald sich das Meer im Frühjahr erwärmt, vermehrt sich das Grundnahrungsmittel der Heringe: Plankton. Die Kleinstlebewesen vermehren sich rasend schnell und bieten dem über den Winter abgemagerten Hering ein reiches Nahrungsangebot. Die Heringe gewinnen zügig an Gewicht und Fettgehalt. Erst ab einem perfekten Fettanteil von mindestens 16 Prozent werden die Netze ausgelegt. Matjes ist ein Hering, der noch keine Geschlechtsprodukte wie Rogen oder Milch entwickelt hat. Das Wort ,,Matjes'' stammt vom holländischen Begriff „Maagdenharing'', was frei übersetzt „Mädchenhering'' bedeutet. Der typische Holländische Matjes wird etwa ab der dritten Maiwoche bis in den Juli hinein gefangen, die Matjessaison startet traditionell Anfang bis Mitte Juni.
Wie wird Majes gemacht? Fang und Verarbeitung von Heringen
Direkt nach dem Fang wird der Matjes verarbeitet. Das von Generation zu Generation weitergegebene Verarbeitungsverfahren geht auf das 14. Jahrhundert und einen Fischer zurück, der eine geniale Entdeckung machte: Der Niederländer Wilhelm Beukelzoon schnitt seinen Fang zwischen den Kiemenbögen auf, auch „Kehlung'' genannt. Dabei entnahm er die Eingeweide, hinterließ jedoch die Bauchspeicheldrüse. Ihre Enzyme lassen den Hering mithilfe von Salz zum Matjes reifen. Und so geschieht es noch heute: Die Fischer lassen den Matjes für fünf Tage in einer Salzlake reifen. Die holländische Variante der Lake hat einen merklich geringeren Salzanteil als beispielsweise die deutsche. Dadurch ist er milder im Geschmack und deutlich zarter. Der Matjes ist ein reines Naturprodukt erster Güte und darf keine künstlichen Konservierungsstoffe enthalten. Der Holländische Matjes ist seit 2009 zu 100 Prozent MSC-zertifiziert. Das blaue Siegel bestätigt einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Fischfang.
Nährwert und Verzehr der Heringe
Matjes verfügt über ungesättigte sowie wertvolle Omega-3-Fettsäuren und ist nach dem Aal der nährwertreichste Nahrungsfisch. Mit Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen unterstützt Matjes so etwa den Stoffwechsel und senkt Risiken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Puristen genießen den Silberling, indem sie einfach den Fisch an der Flosse anfassen und ihn sich im Ganzen in den Mund gleiten lassen. Klassische Begleiter auf dem Teller sind die Pellkartoffel, ein Apfel-, Gurken- oder Zwiebelsalat. Rituell dabei ist natürlich ein gutes Gläschen Kümmel, denn „Matjes muss schwimmen“.
Quelle: www.matjes.de (link is external) / Holländisches Fischbüro
Autor:Christian Tiemeßen aus Emmerich am Rhein |
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