98 8921 – ein rollendes Denkmal

Sie ist gerade erst 70 Jahre jung, bekam 2013/14 im Dampflokwerk Meiningen im Rahmen der turnusmäßigen Hauptuntersuchung ihre letzte Frischzellenkur und ist schon ein bewegliches Denkmal und Wahrzeichen der Stadt Krefeld: die 1947 von Henschel in Kassel gebaute 98 8921 des Schluff und historische Verkehrsmittel Krefeld e.V. mit ihren historischen sechs Personen- und zwei Packwagen aus den Jahren 1903 bis 1971.

Zunächst als Graf Bismarck XV auf der Zeche Bismarck in Gelsenkirchen im Einsatz, wurde der D-Kuppler 1979 vom Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte übernommen.

Seit 1980 versieht sie ihren Dienst auf der verbliebenen 13,6 Kilometer langen Reststrecke einer der ältesten Privatbahnen Deutschlands, der 1868 gegründeten Crefeld-Kreis-Kempener Industrie-Eisenbahn-Gesellschaft (CKKIE), die 1880 von der Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft (CEG, später KEG) übernommen wurde.

Für ihren Einsatz auf der waldreichen Strecke am Hülser Berg wurde die Lok von Kohle- auf Leichtölfeuerung umgestellt, um Böschungsbrände durch Funkenflug und Abaschung auf das Gleis zu vermeiden. Da der Ölbrenner, nicht, wie bei Dampflokomotiven normalerweise üblich, mit Dampf, sondern mit elektrischem Strom betrieben wird, besitzt die Lok ein Diesel-Stromaggregat, welches für ein unüberhörbares Brummen der Lok sorgt.

Damit zieht sie jeden Sonntag zwischen Anfang Mai und Ende September dreimal ihren Schluff genannten historischen Personenzug zwischen St. Tönis und dem Naherholungsgebiet Hülser Berg hin und her. Neben einem Waldlehrpfad und einem 29 Meter hohem Aussichtsturm auf dem 63 Meter hohen Hülser Berg, der einen Blick weit in die niederrheinische Landschaft freigibt, laden viele Strecke zu kleineren Spaziergängen oder größeren Wanderungen ein. Der letzte Fahrtag 2017 ist der 24. September.

Nähere Infos zum Fahrplan und -karten gibt es hier: https://www.swk.de/freizeit-events/schluff-crefelds-historische-eisenbahn.html