Kultur in Emmerich
Zweifaches Jubiläum im Emmericher PAN

Walter Schiek, Christiane van Haaren, Irene Möllenbeck und Gabriele Kraft vom Kuratorium der Stiftung zeigen eines von zehntausenden Plakaten aus dem Bestand des PAN-Museums. | Foto: Dirk Kleinwegen
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Das „PAN kunstforum niederrhein“ hat gleich zwei Gründe zum Feiern. Seit 30 Jahren werden die Plakate in verschiedensten Ausstellungen in Emmerich präsentiert, 20 Jahre davon in den Räumen der ehemaligen Schokoladenfabrik Lohmann an der Agnetenstraße.

Vor 30 Jahren und teilweise heute noch, werden Plakate als Kunstform nicht immer anerkannt. Und das obwohl bekannte Künstler wie Pablo Picasso, Henri de Toulouse-Lautrec, Henri Matisse oder Marc Chagall sich auch der Plakatkunst gewidmet haben. „Es ist dem Plakat zu verdanken, dass die Kunst in der Mitte des 19. Jahrhunderts den Weg zu den einfachen Menschen auf die Straße fand“, erklärte Irene Möllenbeck, die Vorsitzende des PAN-Kuratorium der Stiftung. Denn in die Museen gingen damals nur reiche Leute.
Am 12. Juli 2003 wurde in der ehemaligen Schokoladenfabrik Lohmann, im Herzen von Emmerich, das Kunst- und Designmuseum eröffnet. Auch dieses Projekt war nicht unumstritten. Die Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE) hat damals über 7500 Unterschriften gegen den Betrieb des PAN-Museums gesammelt. Sie hielt das Museum für überflüssig und zu kostspielig. Auch heute noch ist der BGE das PAN-Museum ein Dorn im Auge. Im letzten Jahr hat die Partei einen Vorstoß unternommen, das Nutzungs- und Betreiberkonzept vor der Vertragsverlängerung in diesem Jahr zu überprüfen. Doch die Mehrheit bei Stadt und Rat sowie bei den Emmericher Bürgern steht hinter dem Museum. „Die Emmerich Innenstadt hat nur zwei Sehenswürdigkeiten zu bieten. Das eine ist die Rheinpromenade und das andere das PAN-Museum“, erklärte Reimund Slyterman, der Vorsitzende der PAN e. V.
Seit 20 Jahren verfügt das Gebäude am Nonnenplatz über zwei Etagen für Ausstellungen. In der oberen der beiden Etagen ist auch der Jüdische Kulturraum der Bürgeraktion Pro Kultur untergebracht. Ganz oben befindet sich ein Bistro und ein Multifunktionsraum, die auf Wunsch für Veranstaltungen angemietet werden können.
Der Mittelpunkt der Plakatsammlung besteht aus der Stiftung von Ernst und Ursula Müller. Wie viele Plakate diese Sammlung umfasst, soll im Rahmen der aktuellen EDV-mäßigen Katalogisierung ergründet werden. Die Zahl von 80.000 Plakaten, die auch bei Wikipedia zu finden ist, schätzt Irene Möllenbeck für zu hoch gegriffen.
Um die beiden Jubiläen zu feiern haben sich die Mitglieder des Kuratoriums sowie die künstlerische Leiterin ein umfangreiches Programm ausgewählt. Vom 26. Januar bis 23. April findet die Ausstellung „Pablo Picasso – Seine Plakate“ statt. Es wird die Sammlung von Werner Röthlisberger (Schweiz) gezeigt. Bis zum 23. April laufen auch im Souterrain „PAN Kunstsalon I“ und „PAN Kunstsalon II“ mit Künstlern verschiedener Genre. Vom 4. Mai bis 3. September findet das Art-Festival „Eine Stadt wird Kunst“ statt. Am selben Tag beginnt auch die Gemeinschaftsausstellung mit 43 Künstlern „Masterpieces of Art“. Vom 3. Juli bis 3. September schließen sich die Ausstellungen Colors of Europe mit Werken von Raimund Seidl aus Graz (Österreich) sowie „Save the World“ mit Kunstwerken zum Thema Arten-, Klima- und Umweltschutz. In weiteren Ausstellungen steht dann bis Jahresende wieder das Plakat im Mittelpunkt.
Unter dem Titel „IndePANdence day“ findet Mitte September das Jubiläumsfest mit einem Aktionstag im und rund ums PAN kunstforum statt. Wie gewohnt sind auch wieder Lesungen, Kinonachmittage und Workshops geplant. Unter dem Titel „Nachts im Museum“ führt Christiane van Haaren Kinder mit Taschenlampen durch die Ausstellung.

Walter Schiek, Christiane van Haaren, Irene Möllenbeck und Gabriele Kraft vom Kuratorium der Stiftung zeigen eines von zehntausenden Plakaten aus dem Bestand des PAN-Museums. | Foto: Dirk Kleinwegen
Walter Schiek, Christiane van Haaren, Irene Möllenbeck und Gabriele Kraft vom Kuratorium der Stiftung zeigen eines von zehntausenden Plakaten aus dem Bestand des PAN-Museums. | Foto: Dirk Kleinwegen
Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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