Von Trampelpfaden und Einbäumen zu modernen Verkehrswegen

Erfahrungsaustausch vor den Tafeln mit Ausstellungsfotos im Rheinmuseum Emmerich.  Fotos: Helmut Heckmann
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Über einen Zeitraum von zwei Jahren werden im Rheinmuseum Emmerich verschiedene Ausstellungen gezeigt. Alle beziehen sich auf die Thematik „Wirtschaft und Verkehr“.
Die erste Ausstellung mit dem Titel „Verkehrswege – Güter in Bewegung“, wurde am Sonntag eröffnet.

Von Helmut Heckmann

Mit dem Klang der Schiffsglocke verstummten die Gespräche und Herbert Kleipaß, Leiter des Rheinmuseum Emmerich, begann mit seiner Einführung in die Ausstellung. „Wie Sie schon der Einladung entnehmen konnten, gibt es für Emmerich drei wichtige Verkehrswege“, so Herbert Kleipaß. „Und wie sich diese Wege, vom Anfang mit ersten Trampelpfaden und den Einbäumen, bis heute entwickelt hat, soll diese Ausstellung aufzeigen“.

Dabei wird aber nur ein Zeitraum von 100 bis 150 Jahren angesprochen. Und auch dieser relativ kurze Zeitraum hätte schon ganze Hallen mit Texten, Bildern und Exponaten füllen können. Und so berichtete der Museumsleiter in seiner Eröffnungsrede von der Bedeutung Emmerichs als alte Hansestadt, von der aus über den Rheinstrom die Güter über Holland und England in alle Welt gingen und noch heute gehen. Die wichtigsten Transportfahrzeuge waren dabei im 19. Jahrhundert die Beurtschiffe, die in regelmäßigen Abständen verkehrten. An diesem Wirtschaftzweig hingen dann auch Berufe wie der Zöllner, die Speditionen und die Lager- und Hafenarbeiter. Heute sorgt für diesen Ablauf der moderne Containerhafen und die Kontrollen, wie sie früher stattfanden, gibt es so nicht mehr.

Der zweite wichtige Verkehrweg für Emmerich ist der Schienenverkehr der Bahn. „Seit 1856 ist Emmerich am Schienennetz angeschlossen. Und auch die Eisenbahn gab vielen einen Broterwerb. Beispielsweise meinen beiden Großvätern“, erklärte Museumsleiter Kleipaß weiter. Güter und Menschen wurden mit der Bahn transportiert und der alte Emmericher Bahnhof florierte. „Seit dem 5. November 2000 ist Emmerich nun Sackbahnhof für die Personenzüge. Nur Güterzüge fahren durch, denn dieser Transport lohnt sich. Das Transportgut Mensch ist nicht mehr wirtschaftlich genug“.

Die Weiterentwicklung des uralten Trampelpfades sind die heutigen Straßen, die im dritten teil der Ausstellung angesprochen werden. Hierbei unterscheidet man heute nach der Wichtigkeit: Autobahn, Bundes-, Land-, Kreis- und Stadtstraßen. „Hier spielen Zielsetzung und Anbindung eine große Rolle“, weiß Herbert Kleipaß. Das Thema „Straße“ wird in der Ausstellung anhand von alten Fotos und Stadtplänen dokumentiert. Man kann den Bau der Autobahn ebenso verfolgen wie die verschiedenen Änderungen der Rheinpromenade und den bau der Emmericher Rheinbrücke.

Abschließend resümiert Museumsleiter Kleipaß: „Nun, der Rhein wird weiter fließen und seine Bedeutung noch zunehmen. Die Bahn wird noch mehr Güter transportieren und uns ein unliebsamer Mitbewohner sein. Auf den Straßen werden immer mehr Autos fahren, denn individuelle Mobilität ist für uns alle ein hohes Gut welches wir verteidigen. Ob die Formen gut sind, will ich hier nicht beurteilen“.

Autor:

Helmut Heckmann aus Uedem

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