50 Jahre ESG: Großes Stadtschützenfest fällt im April aus

Verschoben, nicht aufgehoben

Der amtierende Stadtschützenkönig Günter Bauditz von der St. Georg Schützenbruderschaft errang den Titel bei seinem „Heimspiel“ in Hüthum am 27. April des vergangenen Jahres, als seine Bruderschaft das Stadtschützenfest ausrichtete. Doch einen neuen Stadtschützenkönig wird es erst einmal nicht geben. Die Corona-Pandemie hat die Verantwortlichen zu einer Absage der geplanten Feierlichkeiten bewegt.

Dabei wollte man gerade in diesem Jahr mit der gesamten Schützenfamilie ein schönes Fest auf die Beine stellen. Denn die Emmericher Schützengemeinschaft feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Die Planungen für die Feierlichkeiten liefen bereits auf Hochtouren, doch das sich rasant schnell verbreitende Virus machte den Schützen einen gehörigen Strich durch die Rechnung.
Hans-Jürgen Gorgs, Vorsitzender der ESG bemerkte dazu in einer Pressemitteilung: "Nach Absprache mit der Verwaltung, hier unserem Bürgermeister Peter Hinze, haben wir den Termin 25. April 2020 aufgrund der Corona-Pandemie für das große Jubiläumsstadtschützenfest gestrichen. Da das Jubiläum in dieses Jahr fällt, wollen wir versuchen in diesem Jahr zu einem späteren Zeitpunkt, wenn denn dann wieder Normalität sein sollte, das Jubiläum gebührend zu feiern." Das letzte große Stadtschützenfest hatte am 25. April 2015 stattgefunden.

Blick in die Geschichte

Wir wollen einmal zurück blicken auf die Zeit, als sich die Emmericher Schützengemeinschaft gegründet hat. Dazu haben wir einmal in der aktuellen Chronik der Schützenfamilie geblättert. Die ESG existierte zwar schon seit vier Jahren, aber ohne eingetragene Rechtsform, sondern als nicht eingetragener Verein. Und so haben die sieben Emmericher Schützenvereine dann in einer Delegiertenversammlung am 17. Oktober 1973 im Lokal Hebben einen Stadtschützenverband mit Namen Emmericher Schützengemeinschaft ins Leben gerufen. Der Zweck war ganz einfach, nämlich die Förderung und Abstimmung der Schützenveranstaltungen, sowie die Förderung von Kameradschaft und Schießsport.

August Epping war Initiator

Außerdem diente die ESG dazu, die Interessen gegenüber Rat und Verwaltung gemeinsam zu vertreten. Initiator war übrigens der damalige Präsident der St. Johannes Schützenbruderschaft aus Dornick, August Epping. Von jeder Schützenbruderschaft wurde ein Vertreter in den Vorstand gewählt. Nach Fertigstellung der Statuten wurde am 17. Oktober 1973 in der Gründungsversammlung der erste Vorstand der ESG gewählt: Theo Benning wurde erster Vorsitzender, Willy Huybers Schriftführer und Dieter Giltjes Kassierer, der im Vorstand bis heute als Ehrenmitglied tätig ist. Erster Stadtschützenkönig wurde übrigens Aloys und Annemarie Pitz von der St. Johannes Schützenbruderschaft Dornick

Bauditz letzter Stadtkönig

Im Januar 1984 übernahm Gerdi van Rossum die Geschäfte der ESG. Seine Ära endete durch seinen Rücktritt aus Altersgründen im März 2002. Seine Nachfolge trat Hans-Jürgen Gorgs an. Bis heute ist er Vorsitzender der Emmericher Schützengemeinschaft und besonders erfolgreich bei der Generierung finanzieller Zuwendungen. Hierbei nutzt er seine Kontakte in der lokalen Politik und Wirtschaft. Dies ist gerade in den letzten Jahren immer wichtiger für die Emmericher Schützengemeinschaft geworden, da die Kosten für die Stadtschützenfeste deutlich gestiegen sind.
Zum bisher ersten und einzigen Mal führte die Emmericher Schützengemeinschaft übrigens aus Anlass des 775-jährigen Stadtjubiläums im Jahr 2008 ein Kaiserschießen der ehemaligen Stadtkönige (und natürlich des damals amtierenden Stadtkönigs) durch. Karl-Josef Schott von der Borussia holte sich diesen Titel nach einem zähen Ringen. Günter Bauditz hatte im vergangenen Jahr die Königswürde beim Stadtschützenfest errungen.