Theaterleidenschaft verbindet

Groß war die Begrüßungsfreude, als Marianne Strauch durch die Tür im Café Koopmann trat... Sie war aus Köln angereist, um beim Treffen der ehemaligen Speelberger Laienspieler dabei zu sein. Die trafen sich aufgrund der Initiative von Regine Beuting jetzt im Café Koopmann. Auch dieser Schauplatz hatte eine besondere Bedeutung.

Hierhin vermittelte nämlich ihre Lehrerin, Elisabeth Koopmann, die ehemalige Schülerin der Speelberger Schule in einen Ausbildungsplatz. Als Ergebnis der gemeinsamen Zeit mit ihren Schülern und Speelberger Jugendlichen entwickelte sich die Laienspielschar, zu der mitunter mehr als 20 Mitglieder gehörten, zur Keimzelle des Kulturlebens im Emmerich der Nachkriegszeit: „Emmerich war zerstört, Speelberg aber weitgehend unversehrt. Die Kirche, die Schule ... sie standen noch, und so hat es seitdem eine enge Zusammenarbeit beider Institutionen gegeben“, erinnert sich 93-jährige Lehrerin. Schon die Aufführung etwa der Oper „Hänsel und Gretel“ mit ihren Schülern machte ihr große Freude, und so fand sie immer mehr Speelberger Jugendliche, die sich fürs Theaterspielen begeisterten.

Elisabeth Koopmann war Regisseurin, für die Kostüme und das Schminken gleichermaßen zuständig: „Ich habe mir damals extra einen Schminkkoffer aus Berlin kommen lassebn!“ erinnert sie sich noch heute, während die fröhliche Truppe emsig Bilder der frühen 50er und 60er Jahre austauschte. Beim Wiedersehen machten auch zahlreiche Zeitungsartikel der frühen Jahre die Runde.

Aus Hamm, Kleve und Köln waren die ehemaligen Ensemblemitglieder angereist, und es machte ihnen allergrößte Freude, die Gesichter am Tisch mit den jungen Leuten auf den alten Fotos zu vergleichen und „who is who!“ zu raten. Kleine Theaterstücke oder Sketche begeisterten die Gäste, mehr als 800 Menschen sahen 1956 im Kapaunenberg „Die verschleierte Schöne“, und so ganz nebenbei fanden, wie etwa Karl-Heinz und Gertrud Wurring, mehrere Paare über das Laienspiel fürs Leben zusammen.