Studenten beraten Schüler: Meet The Young Professionals

Lehramt für die Primarstufe, Wirtschaftswissenschaften oder vielleicht eine Tätigkeit im Diplomatischen Dienst? Wer die Wahl hat, hat die Qual, die Möglichkeiten, sich nach dem Abitur für ein Studium zu entscheiden, sind vielfältig. Die Karriereplanung fängt für viele Schüler jetzt schon mit 16 Jahren, weil sie schon nach acht Jahren Abitur machen. Um den Oberstufenschülern eine Orientierung zu bieten und eventuell Entscheidungshilfen vorzustellen, hat das Niederrheinische Institut für Bildung ein Beratungsprojekt ins Leben gerufen, das seit einigen Jahren jeweils am Samstag vor dem ersten Advent stattfindet: Ehemalige Schüler der Schüler informieren über die Inhalte von Studien, den Ablauf von Praktika, Anforderungen und Perspektiven in zahlreichen Studiengängen und Berufen.

„Das hört sich zunächst etwas trocken an … man darf aber nicht vergessen, dass an jedem Antrag auf ein Visum auch menschliche Schicksale hängen!“, skizzierte der Ex-Willi-Schüler Philipp Liesbrock, der derzeit an seiner Diplomarbeit über die Auswirkungen der Europäischen Wirtschaftskrise auf den Senegal arbeitet. Zum Auslandspraktikum, das fester Bestandteil einer Ausbildung beim Auswärtigen Amt ist, gehöre auch das Prüfen von Visa-Anträgen, und hier sei jede Menge Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen nötig. Dana (16), die das Konrad-Adenauer-Gymnasium in Kleve besucht, interessierte sich etwa für ein Studium bei der Bundeswehr. Das Studium an einer externen Hochschule, 1.800 Euro Sold im Monat … „Welcher Student bekommt denn eine solche Summe!“ machten die Vorteile des Studiums beim Bund die Sache schon recht attraktiv, fand die junge Frau. Natürlich sei sie in erster Linie Soldatin, aber das sei ihr nach zwei Praktika bei der Bundeswehr in Kalkar und bei der Marine in Kiel schon klar. Carita (17) ließ sich über die Anforderungen im Psychologie-Studium informieren, Stina (17) interessierte sich für den Ablauf und die Inhalte eines Chemie-Studiums informieren: „Es ist sehr interessant zu hören, dass die Anforderungen im Studium eigentlich genau auf mich zugeschnitten sind!“, befand sie und kann sich durchaus vorstellen, die beabsichtigte berufliche Richtung auch tatsächlich einzuschlagen.