STANDING OVATIONS FÜR PAULETTE
Das bis auf den letzten Platz besetzte Stadttheater in Emmerich erwartete am Mittwoch Abend "Paulette - Oma zieht durch". So begann die Komödie auch gleich vor dem Vorhang mit einer Beichte, die Paulette beim Vater Babtiste ablegte. Als dann der Vorhang die Bühne freigab dominierten zwei kubische Wohneinheiten das gewöhnungsbedürftige Bühnenbild.
Eines davon war die spartanisch eingerichtete Wohneinheit von Paulette, in denen sie ihre beiden Freundinnen zum Kartenspiel empfing. Verärgert über ihre miese Finanzlage, zu allem Überfluss wurden ihr die letzten Habseligkeiten noch gepfändet, wird sie verbittert, böse und ein Schwall aus Beleidigungen über Gott und die Welt entweicht ihrer losen Zunge. Das sie paradoxer Weise dabei Personen anprangert, die selbst in ihrer Familie anzutreffen sind, erheitert das Publikum.
Als Paulette beobachtet wie für wenig Aufwand mittels Dealerei ein gutes Zubrot zu bekommen sei, nimmt sie Kontakt zur harten Dealer-Szene auf. Sie lässt sich als Unterhändlerin anwerben. Als alte Frau schöpft niemand ihre heimlichen Machenschaften. Als dann durch Zufall ihr Enkelsohn Cannabis in den Teig für Madeleines wirft, entladet sich bei ihren Freundinnen beim Verzehr während der Kartenrunde eine nie zuvor gekannte ausgelassene Stimmung. Die Produktion der besonderen Madeleines bekommen einen reißenden Absatz und als der Grund hierfür herausgefunden war, wurden die Freundinnen von Paulette für eine noch höhere Produktions-Kapazität einbezogen. Als die Obrigkeit den drei Damen auf die Schliche zu kommen scheint und ihre Taten zu einer Strafsache hergezogen werden können sind sich alle einig Paris zu verlassen und sie beginnen ein Loblied auf Amsterdam zu singen. Dort soll dann ihre neue Wirkungsstätte entstehen.
Dieser Final-Gesang von der Bühne lässt die begeisterten Zuschauer sich von den Sitzen erheben und mit rhythmischen Klatschen und auch mit Gesängen. So verabschieden sich beidseitig ein hervorragendes Ensemble von den begeisterten Zuschauern im Emmericher Stadttheater.
Autor:Peter Reiss aus Wesel |
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