So bringen Sie Hund und Katze gut über die heißen Tage
Träge liegt Mischlingshündin Oxana auf den kalten Fliesen im Flur. Eigentlich wäre es Zeit, gassi zu gehen, sich zu bewegen, mit den Kameraden auf der Hundewiese zu toben... Aber bei Temperaturen um 30 °C ?
Nein, körperliche Anstrengungen sollte man bei seinen Haustieren, Hunden und Katzen, ebenso vermeiden, wie das auch für Menschen angezeigt ist, appelliert Tierärztin Yvonne Scheers an die Tierhalter. Spaziergänge und Spielaktionen sollte man eher in den kühlen späteren Abend oder den frühen Morgen verlegen, denn auch Tieren drohen Kreislaufprobleme bis hin zum Hitzschlag.
40 °C sind für Hunde lebensbedrohlich
Für Hunde etwa sind bereits Temperaturen um 40 °C kritisch. Vor allen Dingen müssen Tierhalter darauf achten, dass ihre Lieblinge genug trinken, damit der durch das Schwitzen erhöhte Flüssigkeitsverlust ausgeglichen wird. Wenn man ein Tier hat, das ohnehin wenig trinkt, kann man in der heißen Jahreszeit etwas Joghurt-Wasser in den Trinknapf geben – dann ist die Akzeptanz wegen des Geruches größer. Dabei sollte man darauf achten, dass weder Wasser noch Futter in der Wärme stehen, weil sich rasch Keime bilden können oder Fliegen ihre Eier dort ablegen. Wer sich tagelang träge ein kühles Plätzchen sucht, der braucht auch nicht die volle Futtermenge, warnt Yvonne Scheers: „Nach relativ kurzer Zeit haben die Tiere dann durchaus drei oder vier Kilo zugenommen, wenn sie trotz reduzierter Aktivität die gleiche Futtermenge bekommen!“
Empfehlung langsam abkühlen!
Wer mit seinem Hunde schwimmen gehen möchte sollte darauf achten, dass die Tier nicht überhitzt ins Wasser springen. Auch dann könnten die Folgen dramatisch werden. Erst vielleicht nur die Pfoten nass machen, dann langsam am Ufer ins tiefere Wasser gehen, rät die Expertin für Tiergesundheit.
Wer seinem Liebling Erleichterung an heißen Tagen verschaffen möchte, dann sowohl bei Hunden als auch bei Katzen über eine Schur nachdenken, ein Bassin aufstellen oder den Tieren Eiswürfel zum Spielen anbieten. Sofern sich doch einmal ein Hitzeschock eingestellt hat, kann man das an Gleichgewichtsstörungen, Taumeln oder Unruhezuständen erkennen. Dann müssen Bello oder Mietze unbedingt zum Tierarzt gebracht werden.
Wenn sich Tier doch einmal länger im Freien aufhalten, rät die Tierärztin, zu Sonnenmilch mit hohem Lichtschutzfaktor zu greifen: Präparate für Kinder mit einem Lichtschutzfaktor von 50 seien ideal für die helle Haut an den Ohren, die ja häufig weniger stark behaart und somit geschützt sind. Auch die Haut um die Augen und die Schnauze ist oft nur spärlich behaart und deshalb sonnenbrandgefährdet.
Tiere nicht im Auto lassen
Unverantwortlich sei es, appelliert Yvonne Scheers, Tiere bei diesen Temperaturen im Auto zu lassen: In kurzer Zeit kann die Temperatur im Inneren des Fahrzeugs auf mehr als 60 Grad ansteigen und zu schweren Hitzenschocks bis hin zum Tode führen. Es reiche auch nicht, die Fenster eine Stückchen offen zu lassen. Ein Hund in einer solchen Situation werde vom Gesetzgeber als ‚Notfall‘ betrachtet, den die Polizei jederzeit aus der schrecklichen Lage befreien dürfe, erläutert die Emmericher Tierärztin.
Autor:Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein |
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