„Sexy ist was anderes“

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Es darf wieder gelacht werden, bis der Arzt kommt. Das Kulturbüro Niederrhein hat für die Stadt Rees die Termine im Kabarettprogramm bekannt gegeben. Mit dabei auch Herbert Knebel mit seinem Affentheater.

REES. Den Auftakt macht am 29. Januar um 19 Uhr Mirja Boes mit ihrem neuen Programm „Ich doch nich“. Mirja Boes ist zurück! Nach einer kleinen Vermehrungs-Auszeit ist die blonde Comedy-Queen wieder auf deutschen Bühnen unterwegs. Dort erzählt sie mit viel Lust und dem ihr eigenen Temperament von all den Dingen, die sie eigentlich niemals machen wollte - und sich doch immer öfter dabei erwischt. Angesabberte Kinder-Kekse essen? Ich doch nicht!!! Weiter geht es am 16. März um 20 Uhr mit Rainer Pause und Norbert Alich. Die Welt in Aufruhr. Völker stehen auf und wandern! Die Türken sind nicht mehr vor Wien, sie sind schon lange unter uns! Jetzt steht halb Afrika vor unserer Tür. Fritz & Hermann sehen schwarz! Eine Welle schwappt übers Mittelmeer. Und aus dem Osten? Kina, Kina, Kina, warnte schon Uraltkanzler Kiesinger. In die „Sackgasse“ geht es für Gerd Dudenhöfer am 28. April um 20 Uhr sicherlich nicht. Vielleicht aber für Heinz Becker. Mit seinem aktuellen Programm manövriert Gerd Dudenhöffer seine Kunstfigur bewusst und sprichwörtlich in die „Sackgasse“ – nicht mit Vollgas, eher mit dem Tempo immer am Limit für geistig geschlossene Ortschaften.

Der Titel „Sackgasse“ ist Programm

Diesmal plakatiert der Kabarettist die intellektuellen Hohlräume, ja die Denkblockade des stoischen Kleinbürgers, schon mit dem Programmtitel Sackgasse. Vor einer Betonwand platziert, stellt sich der Becker Heinz seinem Publikum. Er trägt mal wieder kleinkariert und Mief unter der Batschkapp und damit übrigens eine Kopfbedeckung, die seit über dreißig Jahren als Markenzeichen par excellence funktioniert. Er kommt nicht gleich zur Sache und schon gar nicht auf den Punkt. Schweift ab und gerät so mir nichts, dir nichts, von der Belanglosigkeit verdeckt, zum Brennpunkt. „Der Letzte macht dat Licht aus“ heißt es am 12. September, wenn Herbert Knebels Affentheater im Bürgerhaus gastiert. Dat darf doch wohl nich wahr sein! Schon wieder en neues Knebel-Programm, schon dat 13.! Nach all die langen Jahre! Wie kann einem nur so viel einfallen?! Aber zum Glück fällt uns ja immer noch wat ein! Zum Beispiel der Titel „Der Letzte macht dat Licht aus“. Mein Gott, wat fürn Titel! Da hat man sofort dat Gefühl, den kenn ich doch! Und dat macht eben en guten Titel aus! So wie „Doktor Schiwago“, „Vom Winde verweht“ oder „Denn sie wissen nich, wat sie tun“.
„Sexy ist was anderes“ meint Anka Zink am 14. Dezember in der Tabakstadt. Nach dem Motto „Fummeln war gestern, heute ist twittern“ legt sich Anka Zink mächtig ins Zeug. Wir sind vom Wind verweht und vom Schicksal getrieben– und haben uns längst eine neue Sippe in Chatrooms und Communities gesucht. Digital und unverbindlich. Schöne neue Beziehungswelt. Wer nervt, wird einfach per Mausklick gelöscht. Sauber, geräuschlos und kostenneutral. „Sexy ist was anderes“ ist ein unterhaltsamer Exkurs in das Beziehungslabyrinth der modernen Gesellschaft. Mit Highspeed durch die Kinderstube. Cyber-Petting mit Twitter-Wesen ist in! Die Kabarettistin Anka Zink beschreibt das Dilemma des homo sapiens der Neuzeit aus der Sicht eines Profis. Sie ist nämlich selber ein Mensch. Getrieben, überfordert, genervt – aber nicht geschlagen.

Autor:

Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein

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