Samstag startet das Projekt "Lichtblicke Innenstadt" in Emmerich

Auf einer Firmenwand bei Johnson Matthey wird Oliver Kretschmann eines seiner Lichtprojekte präsentieren. Foto: Oliver Kretschmann
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Oliver Kretschmann ist gelernter Kulturpädagoge und arbeitet in einem Museum am Niederrhein. In seiner Freizeit ist er ungezwungen und zur eigenen Freude künstlerisch-kreativ tätig. Seit 2006 widmet sich der 32-Jährige der Arbeit mit ganz unterschiedlichen Medien, die ihn von Acrylmalerei und plastischen Arbeiten über Light Painting und verschiedenen Reproduktionstechniken zu Installationen mit Overheadprojektoren führte. "Lichtblicke Innenstadt" heißt sein neuestes Projekt.

Es ist schon faszinierend zu sehen, was man mit einem ganz normalen Overheadprojektor, den jeder von uns noch aus seiner Schulzeit kennt, künstlerisch so alles anfangen kann. Oliver Kretschmann hat genau dies getan. "Bedingt durch mein berufliches Umfeld habe ich halt diverse Materialien entdeckt." Da sich das Thema Licht in den letzten zehn Jahren wie ein roter Faden durch das künstlerische Schaffen zog, kam Kretschmann halt auf die Idee, einen Overheadprojektor für seine Art von Kunst zu benutzen.
Visuell schafft er neue Dimensionen, gestaltet Räume, leere Fassaden, Häuserwände. Dabei kommen Farben, Wasser, Gläser, Tüten, Folien und viele andere Dinge zum Einsatz. Nicht einfach so, sondern gewollt. "Wenn ich ein Objekt sehe dann beginnt es sofort in meinem Kopf zu rattern", erzählte er dem Stadtanzeiger. Das Haus im Park oder de Wette Telder hat Kretschmann schon einmal in Szene gesetzt. Mit durchschlagendem Erfolg. Denn durch die erhöhte Aufmerksamkeit rückte diese ungewohnte Art des künstlerischen Schaffens mehr in den Fokus der Öffentlichkeit.
Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch der Verein Stadtbild auf Oliver Kretschmann aufmerksam wurde. Kein Wunder, zählt doch auch hier das Thema Licht und Illumination zum Hauptaugenmerk der Tätigkeiten. Im vergangenen Jahr hatte der Künstler erste Gespräche geführt. "Wir wollten damals ganz schnell ganz viel schaffen." Daraus wurde zunächst nichts. Doch dann erstrahlte abends das Haus im Park für einen Monat in den verschiedensten Facetten, immer wieder neu, immer wieder interessant. Nun realisiert er das Projekt "Lichtblicke Innenstadt". Gemeinsam mit dem Verein Stadtbild und der Emmericher Wirtschaftsförderung.
Fünf Objekte stehen dabei im Fokus: Haus im Park, de Wette Telder, Neumarkt, Lohmannhof/Pesthof und Johnson Matthey. Alle fünf Objekte werden gleichzeitig in Szene gesetzt. Manon Look-Braun vom Verein Stadtbild: "Wir arbeiten seit über einem Jahr an diesem Projekt, um alles zu realisieren." Gespräche mit verschiedenen Behörden mussten geführt, Sondernutzungsgenehmigungen beantragt und Hauseigentümer gefragt werden. Schließlich müssen die Overheadprojektoren ja privat oder im öffentlichen Raum installiert werden. "Die Stadtwerke unterstützen das Projekt, indem sie quasi den Strom stellen, auch wenn ein Projektor bei Privatleuten steht", freute sich Oliver Kretschmann.
Alleine vier Projektoren sind für das Haus im Park notwendig, zwei für de Wette Telder, jeweils einer für die anderen drei Standorte. Sie alle sind mit Zeitschaltuhren ausgestattet. "Wir werden abends um 18 Uhr beginnen, die Projektion endet um 22 Uhr", so der Künstler. Dabei wirft Kretschmann nicht einfach irgendwas auf den Projektor, er befasst sich oft ganz genau mit der Geschichte oder der derzeitigen Situation des Gebäudes oder der Umgebung. So wie am Neumarkt. "Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Die Schatten sind dann schon da, aber man sieht halt noch nichts von dem, was einmal dort entstehen soll", schmunzelte der 32-Jährige. Das ist der Künstler: Oliver Kretschmann. Foto: Privat Das Thema "Baustelle" wird am Neumarkt präsent sein.  Es wird insgesamt zwölf Bildwechsel geben.
Alle zwei Wochen gibt es eine Veranstaltung mit Musik. Zum Start am 20. Oktober im Haus im Park gibt es eine audiovisuelle Performance von Emmerican Void (Emmerich, Musik: Sander Bisselink). Am 3. November um 20 Uhr bei De Wette Telder und dem Neumarkt steht ab 20 Uhr ein wanderndes audiovisuelles Konzert mit Archer und Tripp (Bedburg-Hau) auf dem Programm. Der dritte Veranstaltungstag ist der 17. November im Saal im PAN Kunstforum. Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr mit einer Illumination des Saals sowie eines audiovisuellen Konzerts mit Alcuna Wilds (NL) und David Alders (Essen).
Das Ende des Lichtkunstprojektes ist am 1. Dezember um 20 Uhr auf dem Fabrikgelände Johnson Matthey Fabrik, Wardstraße. Hier wird eine Seitenwand illuminiert, untermalt von einer audiovisuellen Performance von Emmerican Void (Emmerich, Musik: Sander Bisselink). Parallel dazu eröffnet Oliver Kretschmann am 26. Oktober um 18 Uhr seine Ausstellung "OKNO". Gezeigt werden dort Fotografien mit Langzeitbelichtungen, Lichtmalerei und einige noch nicht gesehene Lichtinstallationen. 

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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