'ran an die Textaufgaben!

Kollegialer Austausch von Lehrern im Kreis Kleve bei der Netzwerktagung an der Reeser Realschule.                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Foto: Caroline Gustedt
  • Kollegialer Austausch von Lehrern im Kreis Kleve bei der Netzwerktagung an der Reeser Realschule. Foto: Caroline Gustedt
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Multipliziere die Summe… und subtrahiere die Differenz… Alles klar? Für viele Schüler offenbar nicht. Und da liegt auch der Hase im Pfeffer: Das Leseverständnis ist bei Schülern vielfach nicht gut entwickelt, und wer nicht verstehend, interpretierend und beurteilend lesen kann, der kann auch die Botschaften nicht verstehen. Dabei ist es zunächst einmal nebensächlich, ob es sich um Fachtexte, Arbeitsaufträge oder Aufgaben in verschiedenen Fächern handelt. Die Physik-Aufgabe, die Textaufgabe in Mathe oder die Versuchsbeschreibung in Chemie… man muss schon verstehen, was da gefordert ist, welche Fragen eine offene Aufgabenstellung beinhaltet oder welche Arbeitsschritte überhaupt zu leisten sind.

Um das Problem zu erläutern und Lösungswege aus der Misere zu suchen, nahmen jetzt 33 Lehrer von Realschulen aus dem Kreis Kleve an einer Weiterbildung teil, die an der Realschule Rees stattfand. Quasi als ‚Prävention’ betrachtet die stellvertretende Schulleiterin, Barbara Heese, solche Weiterbildungen: „Die Anforderungen im Unterricht steigen einerseits und die Sachverhalte werden komplexer. Das wird deutlich, wenn man sich die Aufgaben in der Lernstanderhebung anschaut. Gleichzeitig wird in den Elternhäusern zunehmend weniger gelesen, weniger vorgelesen und die Anzahl der Deutsch-Stunden in der Grundschule sind reduziert. Auf die Anforderungen an den weiterführenden Schulen können die Grundschulen auch wegen anderer Aufgaben kaum noch angemessen vorbereiten.“ Das ist der Grund, warum sich jetzt auch die Lehrer der naturwissenschaftlichen Fächer mit den Inhalten des Faches Deutsch beschäftigen mussten. Wie erschließen sich Kindern die Inhalte von Texten, wie kann man komplexe Botschaften portionieren, wie kann man die erforderlichen Infos herausfiltern und ggf. deuten…

Die Rheinberger Lehrerin Gilla Werner etwa staunte über das Verfahren des ‚Tandem-Lesens’, das die Organisatorin der Veranstaltung, Doris Hemsing-Vogel (Kleve) vorstellte: Dabei lesen ein starker Schüler (Trainer) und ein schwacher Schüler (Sportler) in Murmelgruppen gemeinsam laut, um einen Text zu verstehen. Die Moderatoren der Veranstaltung kamen aus der Bergischen Region, dem Kreis Viersen und Kleve und rückten in Vorträgen und Workshops das Thema „Aufbau von Lesekompetenz“ in den Mittelpunkt der Netzwerktagung.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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