Licht und Schatten - ein etwas anderes Weihnachtsgedicht

Licht und Schatten - Ein Gedicht zum Nachdenken

Weihnachtsabend
Lichterglanz
reich behängte Tannen
Gesang und Jubel
überall
Kinder glücklich lachen

wohlig warm
schwebt köstlich Duft
von Weihnachtsleckereien
Glocken läuten
tönen laut
papiernes Knistern raschelt

schwarzsamtener Himmel
sternenklar
knirschend weicher Schnee
Halleluja
die Weihnacht ist weiß
wie könnt’s uns besser gehen?

Einkaufswagen
voll Hab und Gut
Konserven, dünne Matte
gelenkt von
Händen frostigrot
ohne Richtung klappert

schleppender Schritt
irgendwohin
ziellos
ohne Sinn

einfach dahin
wo es warm sein könnte
wo er
vielleicht
Nähe findet
warme Nähe
wo er wahrgenommen wird

vielleicht

wo er
nicht weggeschickt wird

vielleicht

doch Wärme ist nirgends
für einen wie ihn
ganz gleich, wie sein Weg ihn auch führt
jeder schaut weg
wenn – versehentlich nur-
sein armseliger Blick ihn berührt

Herzen, Blicke, Türen
geschlossen zu und dicht

geschlossen wegen
Weihnachten,
dem Fest der Liebe

…und sie gebar ihren erstgebornen Sohn, hüllte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil nicht Platz war für sie in der Herberge…

© Christel Wismans

Autor:

Christel Wismans aus Emmerich am Rhein

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