Leon Hübers und Leon Angenendt arbeiten am Meeting Point der Realschule

Leon Hübers und Leon Angenendt opfern ein Jahr lang jede erste große Pause und bringen Informationen zwischen Schülern und Lehrern hin und her.
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  • hochgeladen von Caroline Büsgen

Bekanntermaßen geht es in Schulen in den Pausen vor dem Lehrerzimmer zu wie in einem Bienenhaus. Viele kleine Fragen und Anliegen wollen Schüler dann mit ihren Lehrern klären. Sie müssen vergessene Aufgaben vorzeigen, Termine für einen Nachschreibtermin abstimmen, sich Unterrichtsmaterial oder die Bilder aus dem Kunstunterricht abholen.

Stress für alle Beteiligten, Frust, wenn man so lange warten muss und am Ende der Pause unverrichteter Dinge wieder von dannen zieht. Schülertrauben vor den Türen, Gerenne auf dem Gang, Unruhe auf der ganzen Linie. Dieser Zustand gehört an der Emmericher Realschule längst der Vergangenheit an, denn die Schule hat schon seit Jahren einen Service eingerichtet, von dem alle profitieren. Vor den ‚Heiligen Hallen’, dem Verwaltungstrakt mit Lehrerzimmer ist ein ‚Meeting Point’ eingerichtet. Hier finden sich in den großen Pausen je zwei Schüler der 10. Klasse ein, die die Anliegen der Schüler entgegen nehmen und als 'V-Männer' zwischen den Schülern und der Verwaltung, dem Lehrerzimmer unterwegs sind: Leon Angenendt und Leon Hübers gehören zu diesem Team, tragen während des Dienstes eine Erkennungsmarke.

V-Leute sind privilegiert

Diese zeichnet die Mitglieder des Meeting Points als berechtigt aus, den Verwaltungstrakt, das Sekretariat ja sogar das Lehrerzimmer zu betreten. Acht Schülerinnen und Schüler gehören zum Team, zwei für jede große Pause und deren Stellvertreter.
Häufig sind sie in der Lage, kleine Anliegen selbst zu bearbeiten, etwa die Info, wer Vertretungsunterricht macht oder ob eine AG (Arbeitsgruppe) stattfindet oder nicht. So halten sie ihren Lehrern und der Schulleitung den Rücken frei, bündeln Termine, wenn mehrere Schüler denselben Lehrer sprechen möchten oder legen den Lehrern Infos ihrer Schüler ins Fach. Jürgen Straetmans, stellvertretender Schulleiter, ist stolz auf seine Schüler: „Es hat noch nie Probleme gegeben, Nachfolger zu finden, wenn die Schüler der Stufe zehn sich im Sommer in der 9. Klasse auf die Suche nach neuen Amtsträgern machen. Sie klopfen die Bereitschaft ab, ein Jahr lang täglich eine Pause zu opfern, schlagen der Schulleitung mögliche Kandidaten vor. „Allerdings sind schon spezielle Eigenschaften und Fähigkeiten erforderlich, um Mitarbeiter des Meeting Points zu werden“, skizziert Jürgen Straetmans. Ein respektvoller Umgang mit Menschen, gutes Benehmen, Höflichkeit, eine verbindliche Art zu kommunizieren … wer diese Eigenschaft hat, der hat gute Chancen, als ehrenamtlicher Mitarbeiter eingesetzt zu werden.

Bei der Bewerbung kann man mit dem Job punkten

Dieses Engagement wird auf dem Zeugnis unter ‚Bemerkungen’ vermerkt, so dass man damit bei einer Bewerbung später auch noch punkten kann.
Die Akzeptanz der ‚Boten’ unter den Schülern ist hoch, sie schätzen deren Einsatz. Die beiden jungen Männer im Alter von 15 und 16 Jahren geben sich selbstbewusst: „Hier gibt es kein Gerangel mehr auf dem Gang, die Schüler warten entspannt vor der ‚gedachten’ Linie vor dem Verwaltungstrakt und es ist schön, wenn man helfen kann. Als wir gerade auf die Schule kamen, hatten wir ja auch Respekt vor den Großen und ein mulmiges Gefühl, wenn wir zum Lehrerzimmer kommen mussten“, erinnern sich die beiden.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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