Lehrer lernen „Lions Quest“
Auch Pädagogen müssen „die Schulbank drücken“
23 Lehrer, zwölf davon vom Emmericher Willibrord-Gymnasium, sieben von der Emmericher Gesamtschule und vier vom Gymnasium Aspel der Stadt Rees nahmen an der dreitägigen Schulung „Lions Quest – Erwachsen werden“ teil.
Die Lion Clubs bieten den Schulen unter dem Schirm „Stark fürs Leben“ zwei Kinder- und Jugendprogramme an. „Klasse 2000“ ist für die erste bis vierte Klasse konzipiert. Für die weiterführenden Schulen wurde „Lions Quest“ ins Leben gerufen. „Erwachsen werden“ nennt sich das Programm daraus für die zehn bis 14-Jährigen. Vor wenigen Jahren wurde noch das Projekt „Erwachsen handeln“ für 15 bis 21 Jahre alte Schüler eingeführt.
Die Klasse 5 haben beispielsweise am Emmericher und Reeser Gymnasium eine Stunde „Lions Quest“ fest im Stundenplan. Danach werden Elemente aus dem Programm immer wieder im Unterricht eingebaut. Es wird dort überlegt auch in der neunten Klasse nochmals Lions Quest einzuführen.
Damit die Pädagogen „Erwachsen werden“ optimal im Unterricht einsetzen können, nahmen sie an einer dreitägigen Fortbildung im Willibrord-Gymnasium in Emmerich teil.
Mit diesem Jugendförderprogramm sollen Schülerinnen und Schüler nachhaltig unterstützt werden, ihr Selbstvertrauen und ihre kommunikativen Fähigkeiten zu stärken, sowie Kontakte und positive Beziehungen aufzubauen. 2001 wurde das Seminar das erste Mal in Emmerich durchgeführt.
Die jetzt siebte Veranstaltung wurde von Nikola Poitzmann aus Darmstadt geleitet. Poitzmann ist Lehrerin mit einer zusätzlichen Halbtagsstelle beim Kultusministerium in Hessen und dort für „Gewaltprävention“ und „Demokratie lernen“ zuständig.
„Beim Seminar stehen keine Vorträge im Vordergrund“, erklärt Poitzmann, „die Lehrer können die Übungen auszuprobieren, die sie später auch mit ihren Schülerinnen und Schülern umsetzen wollen. Es geht beim „Lions-Quest: Erwachsen werden“ um „Ich-Stärkung“, „Konflikt-Lösungen“, „gute Kommunikation“, „Wie äußere ich Gefühle?“, „Wie nehme ich andere Gefühle war?“ oder „Wie setze ich Grenzen?“
Zu Beginn des dreitägigen Seminars standen viele Übungen zum Kennenlernen, Orientierung und Integration auf dem Plan. Das half nicht nur den Teilnehmern und Dozentin sich kennenzulernen, die Übungen und Spiele können von den Lehrern auch direkt im Unterricht eingesetzt werden.
Jeder Teilnehmer erhielt einen Ordner mit ausgearbeiteten Unterrichtseinheiten, die sich direkt für den eigenen Unterricht umsetzen lassen. Im weiteren Verlauf beschäftigte sich jeder mit einem anderen Teil des Ordners, es wurde kreativ ein Plakat gestaltet und den anderen Kursteilnehmern vorgestellt. An den weiteren Tagen lernten die Pädagogen anhand von kleinen Übungen mit Lob und Kritik umzugehen.
Außerdem wurden „Energizer“ vorgestellt. „Das sind kleine Aktivierungsspielchen, die entweder zu Anfang Action bringen sollen, um die Schüler aufzuwecken und alle ins Gespräch zu bringen oder auf der anderen Seite innerhalb der Stunde etwas zu beruhigen“, erklärt Nikola Poitzmann. Zum Abschluss bereiteten die Pädagogen selber Unterrichtseinheiten vor. Diese wurden den anderen Teilnehmern vorgestellt und anschließend besprochen.
Joachim Joosten war früher Schulleiter am Emmericher Gymnasium und ist mittlerweile bei den Lions aus Rees und Emmerich Koordinator für „Lions Quest“. Der Lions Club Emmerich-Rees finanziert diese Lehrerfortbildungen mit den Einnahmen aus dem Adventskalender-Verkauf und dem Borgheeser Weihnachtsmarkt. Dabei geht dabei es um 200 Euro pro Teilnehmer.
„Die Schüler erfahren, dass sie über Fachwissen hinaus in der Schule ernst genommen werden, ihre Persönlichkeit in der Schule wird gestärkt“ fasst Joosten die Vorteile des Programms für die Schüler zusammen.
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
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